RECOVERY UND SEINE BEDEUTUNG FÜR UNSERE WISSENSCHAFTLICHE VERANTWORTUNG

Abstract

Recovery-concepts have travelled from margin movements into mainstream psychiatry rapidly in recent years. Recovery advocacy has been joined by recovery research resulting in new information on the long-term perspectives of people experiencing severe mental health problems. Emerging data on recovery outcomes as well as processes bring on a paradigm shift from prognostic scepticism and focus on maintenance therapies towards an optimistic outlook and recovery-oriented interventions and services. The emerging evidence-base for recovery-orientation essentially includes the urgent call for a partnership approach allowing the full involvement of users and their families and friends and the exploit of their expertise. Patient self-determination, individual choice of flexible support and opportunities, intervenetions to promote empowerment and hope also in the longterm, as well as assistance in situations of calculated risk are new indicators of quality of services. The dynamic complexities of recovery and resilience have the ability to capture the progress in biological, psychological, social and political advances in the direction of modern integrated and subject-oriented psychiatry. Cooperative and coordinated efforts together with consumers, carers, their spokespersons and public health advocates offer formidable chances to reduce stigma, discrimination and social exclusion, currently seriously limiting clinical and other efforts towards recovery.Recovery-Konzepte haben in den letzten Jahren als offizielle gesundheitspolitische Vorgabe in den englischsprachigen Ländern grosse Bedeutung erlangt und Praxis und Forschung beeinflusst. Sowohl Ergebnis- als auch Prozessforschung befördern einen Paradigmenwechsel weg von prognostischem Pessimismus und Konzentration auf Erhaltungstherapien hin zu vernünftigem Optimismus und einer Recovery-Orientierung von therapeutischen Interventionen. Die Evidenzbasis für Recovery-Orientierung verweist wesentlich auf die dringende Notwendigkeit einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit, in der die Expertise der Betroffenen und ihrer Familien und Freunde optimal genutzt werden kann. Selbstbestimmung, Wahlmöglichkeiten für flexible Unterstützungen und Möglichkeiten, sowie Interventionen zur Förderung von Empowerment und Hoffnung auch über die lange Zeit sind neue Qualitätsindikatoren, zu denen auch Unterstützung beim Bewältigen von kontrollierten Risikosituationen gehört. Die dynamische Komplexität der Recovery- und Resilienzkonzepte sollten in der Lage sein, die Fortschritte sowohl der biologischen und psychologischen Forschungen als auch neue soziale und politische Möglichkeiten zu bündeln und in Richtung einer zeitgemäßen integrierten und subjekt-orientierten Gestaltung der Psychiatrie nutzbar zu machen. Auch besteht in gemeinsamen Anstrengungen von Betroffenen, Angehörigen und Freunden und Profis die einzigartige Möglichkeit, erfolgreich gegen Diskriminierung und sozialen Ausschluss zu wirken, und damit eine Situation zu beenden, die derzeit noch ein Haupthindernis für klinische und andere Bemühungen um Genesung darstellt

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