ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
Doi
Abstract
Frühgeborene gehören zu einer wachsenden Behandlungsgruppe in der Kinderheilkunde, da dank technischem und medizinischem Fortschritt immer mehr und jüngere Frühgeborene überleben.
Mit dieser themengeleiteten Arbeit soll eine Übersicht über den Stand der Forschung bezüglich der Auswirkungen der Musiktherapie auf die orale Nahrungsaufnahme bei Frühgeborenen präsentiert und Empfehlungen für die Praxis abgegeben werden. Die Fragestellung lautet: Welche Auswirkungen der Musiktherapie auf die orale Nahrungsaufnahme bei Frühgeborenen, welche auf einer neonatologischen Intensivstation hospitalisiert sind, werden in der Literatur beschrieben?
Es werden Studien sowie Literatur aus Fachzeitschriften und Fachbüchern verwendet, um die Auswirkungen der Musiktherapie auf die orale Nahrungsaufnahme bei Frühgeborenen aufzuzeigen. Die Ergebnisse werden kritisch diskutiert, hebammenrelevante Praxisempfehlungen abgegeben sowie Limitationen aufgegriffen.
Musiktherapie wirkt sich positiv auf die Entwicklung der orofazialen Strukturen bei Frühgeborenen aus. Zudem wird durch Musik die Neuronenaktivierung und Synapsenbildung erhöht, was sich positiv auf die Gehirnentwicklung und somit auch auf das Erlernen des Saugen-Schlucken-Atmen-Vorgangs auswirkt.
Es besteht weiterer Forschungsbedarf, wobei besonders auf die exakte Altersangabe der Frühgeborenen während der Musiktherapie sowie auf die Lautstärke der Intervention geachtet werden soll. Zudem ist noch wenig untersucht, welche Auswirkungen verschiedene typische Erkrankungen bei Frühgeborenen auf den Erfolg der Musiktherapie haben können