In der vorliegenden Arbeit wird der sonst kaum berücksichtigte Aspekt der Aktivitäten von Kaufleuten der Handelsmetropole Nürnberger auf kleineren Märkten untersucht. Es wird der Frage nachgegangen, welche Akteure mit welchen Waren auf einem Marktplatz wie Krems an der Donau handelten, der zwar nicht zu den bedeutenden Messeorten wie Leipzig, Frankfurt am Main oder Bozen zählte, der aber dennoch ein großes Hinterland zu versorgen hatte und für spezifische Güter wie Wein und Eisen durchaus auch eine Rolle im transkontinentalen Fernhandel spielte. Als Quellen werden in erster Linie die Standgeldverzeichnisse und Waag- und Niederlagsbücher, also serielle handelsgeschichtliche Massenquellen, aus dem Stadtarchiv Krems herangezogen – mit einem zeitlichen Schwerpunkt vom 16. bis 18. Jahrhundert. Es werden in den einführenden Überblickskapiteln generelle Konjunkturen des Handelsgeschehens berücksichtigt, die den zeithistorischen Hintergrund für die Auswertung der Waag- und Niederlagsbücher in den anschließenden Kapiteln bilden. Die nachfolgenden Abschnitte beschäftigen sich mit den Trends, denen der Handel mit einzelnen Waren und Warengruppen unterlag, und geben einen Überblick über die in Krems tätigen Nürnberger Händler. Das reiche Namensmaterial in den Quellen ermöglicht auch eine Beschäftigung mit einzelnen Händlern und Handelsgesellschaften. Eingebettet sind diese Analysen in eine generelle Auseinandersetzung mit den Auswirkungen merkantilistischer Maßnahmen auf den Handelsverkehr zwischen der Reichsstadt Nürnberg und den österreichischen Märkten an der Donau