research

Infrastrukturbewirtschaftung im digitalen Zeitalter – Der lange Weg zur zustandsorientierten Instandhaltung

Abstract

Zum Erhalt ihrer Wettbewerbsfähigkeit sind Eisenbahninfrastrukturbetreiber seit jeher gezwungen, eine hohe Verfügbarkeit zu niedrigen Betriebsaufwänden zu gewährleisten. Mit wachsendem Verkehrsaufkommen sinken die freie Kapazität und oftmals auch die Robustheit gegenüber Störungen. Obwohl jedes einzelne Element für sich eine hohe Verfügbarkeit besitzt, kommt es in Summe nach wie vor zu vielen infrastrukturbedingten Störungen im deutschen Eisenbahnnetz. Die resultierenden Verspätungen sind ein großes Ärgernis für Fahrgäste und verursachen hohe Kosten. Erstere beliefen sich im Jahr 2014 bei der Deutschen Bahn AG auf rund 12,5 Millionen Minuten. Abhilfe verspricht hier eine zustandsorientierte Instandhaltung, die auf einer automatischen, kontinuierlichen Überwachung mit Zustandsdiagnose und -prognose basiert. Dadurch wird die Instandhaltung effizienter, es wird schneller entstört und Ausfälle werden verhindert. Gerade mit den viel propagierten Möglichkeiten der Digitalisierung und Industrie 4.0 scheint das Ziel greifbar zu sein. Der Vortrag beschreibt Voraussetzungen für eine effiziente Infrastrukturbewirtschaftung. Anhand der eigenen Erfahrungen aus fast zehn Jahren Forschung zur automatischen Zustandsüberwachung werden Herausforderungen und Lösungsansätze diskutiert. Dies adressiert Messansätze für Zustandsgrößen, Georeferenzierung von Messungen, Datenmanagement und Algorithmen der Zustandsinterpretation. Auf diese Weise wird deutlich, warum der Weg vielleicht doch weiter ist als angenommen. Denn neben hohen Investitionen und der langen Lebensdauer, durch die Innovationen vergleichsweise langsam das Netz durchdringen, bringt auch die Digitalisierung ihre eigenen Hemmnisse mit sich

    Similar works