Eine Bestandsaufnahme für die Gegenwart: Zum Verhältnis von Sport und Politik in der Region Rheinland-Pfalz

Abstract

Im Licht der Principal Agent-Theorie werden wechselnde strukturelle Ungleichgewichte zwischen Sportbünden und Landessportbund in Rheinland-Pfalz über die Zeit untersucht. Bis etwa 1966 ist der Landessportbund eine Art politisches Büro, das als verlängerter Arm abwechselnd und mit einem hohen Maß von Transparenz von jeweils einem der drei Sportbünde geführt wird und deren Interessen gegenüber der Landesregierung wirkungsvoll vertritt. Vom Diener dreier Herren entwickelt sich der Landessportbund seit 1966 als nunmehr eigene Rechtsperson zum gleichwertigen Partner der Sportbünde mit starken Eigeninteressen unter beständiger Erweiterung seiner Aufgaben. Daraus entwickelt sich zusehends ein Machtkampf zwischen Sportbünden und Landessportbund, der anfangs durch steigende Landesmittel ent- und nachfolgend durch zurückgehende Landesmittel und landespolitisch verstärkte Führungsansprüche des Landessportbundes verstärkt wird. Die Landespolitik nutzt das infolge der Statusrivalität entstehende Machtvakuum im Sinne einer wirksamen Außenvertretung des Sports als Unternehmer im Stimmenmarkt, um mittels Förderung des populären kommerziellen Sports ihre Wiederwahlchancen und generell den Einfluss der Landespolitik im organisierten Sport zu erhöhen

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