research

Untersuchungen zum Einsatz eines hydrothermisch behandelten Gemisches aus einheimischen Körnerleguminosen in der ökologischen Ferkelaufzucht

Abstract

Ein wesentliches Bestreben des Ökologischen Landbaus liegt in der bedarfsgerechten Ernährung der landwirtschaftlichen Nutztiere mit heimischen Futtermitteln ökologischer Herkunft. In der ökologischen Ferkelaufzucht wäre daher eine 100% Biofütterung mit heimischen Eiweißträgern, z.B. Ackerbohnen (AB), Erbsen und Lupinen anzustreben. Diese Eiweißträger weisen aber neben unterschiedlichen Nährstoffgehalten artspezifische antinutritive Inhaltsstoffe auf, die zu einer mangelnden Akzeptanz bei der Futteraufnahme und zudem zu eingeschränkter Nährstoffverfügbarkeit führen können. Im Projekt wurde einerseits geprüft, inwieweit ein hydrothermisch behandeltes Gemisch von Leguminosen (je ein Drittel AB, Futtererbsen und Süßlupinen) erfolgreich in der ökologischen Ferkelaufzucht eingesetzt werden und Sojabohnen ersetzen kann. Darüber hinaus wurden Futterwert und Gehalt an antinutritiven Inhaltsstoffen bestimmt. Andererseits war die Abstimmung und Koordination der Forschungsprojekte zum Thema Förderung der nachhaltigen und einheimischen Eiweißversorgung in der Monogastrierversorgung sowie die Erstellung eines Übersichtsdossiers zu Strategieoptionen zur Realisierung einer 100%igen Biofütterung bei Monogastrieden im ökologischen Landbau Gegenstand des Projektes. Zentrale Ergebnisse: - Es konnte belegt werden, dass die ökologische Ferkelaufzucht mit einem Leguminosengemisch aus je einem Drittel AB, Erbsen und Lupinen als Ersatz von Sojakuchen möglich ist. Bei insgesamt niedrigem Leistungsniveau hatte die Futtervariante mit Sojakuchen zwar leichte Vorteile, die Unterschiede konnten statistisch aber nicht signifikant belegt werden. Die hydrothermische Behandlung des Leguminosengemisches zeigte im Fütterungsversuch keine Vorteile, obgleich der VQ der Organischen Masse (OM) durch die Behandlung anstieg. Das galt eingeschränkt auch für Rohprotein und Rohfett. Durch die Verbesserung bei den VQ-Werten der Rohnährstoffe stieg der ME-Gehalt entsprechend der Formel der GfE (2006) durch die Behandlung von 15,83 MJ/kg T auf 16,24 MJ/kg T an. Die Basiswerte aller im Rahmen dieses Projektes untersuchten antinutritiven Inhaltsstoffen waren sehr gering, was einen möglichen, nachweisbaren Behandlungseffekt erschwerte. Dennoch konnte festgestellt werden, dass eine hydrothermische Behandlung den Gesamt-Phenolgehalt von 17 % (Süßlupine) bis zu 56 % (Wintererbsen) reduziert. Der Alkaloidgehalt der Süßlupinen wurde kaum beeinflusst, der Vicingehalt der Ackerbohnen wurde um 21 %, der Convicingehalt der Ackerbohnen um 27 % reduziert. Der maximale Rationsanteil des Leguminosengemisches dürfte bei ca. 30 % liegen. - Im Rahmen von Literaturrecherchen, Expertenbefragungen und eines Branchenworkshops wurden Handlungsstrategien erarbeitet, die einen Beitrag zur Realisierung einer 100%ige Biofütterung in der ökologischen Monogastrierernährung leisten können. Diese Strategien wurden in einem Dossier zusammengestellt was unter https://orgprints.org/28395/ abrufbar ist

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