research

Öko-Pacht - Die Bestimmungsgründe der Landpachtpreise in Deutschland - eine Analyse zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit ökologischer und anderer besonders nachhaltiger Landwirtschaft

Abstract

Das zentrale Ziel des Forschungsprojektes ist es, Empfehlungen für eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des ökologischen Landbaus auf dem Landpachtmarkt zu geben. Dazu werden zunächst die aktuelle Situation auf dem deutschen Landpachtmarkt analysiert und mögliche Hemmnisse für den ökologischen Landbau identifiziert. In der Studie kommen sowohl quantitative als auch qualitative Forschungsansätze zum Einsatz. Der räumlich ökonometrische Ansatz untersucht Daten der Landwirtschaftszählung 2010 und erklärt Pachtpreisunterschiede zwischen konventionellen und ökologischen Betrieben mit betriebswirtschaftlichen, natürlichen und agrarpolitischen Faktoren. Um Wissens- und Erfahrungslücken zu schließen und die Relevanz der Ergebnisse für die Praxis zu sichern, fließt zudem die Expertise von Vertretern des ökologischen Sektors in Form eines Experten-Workshops und mittels explorativer Interviews in die Studie ein. Aus den Ergebnissen der drei Forschungsansätze werden dann Empfehlungen für eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des ökologischen Landbaus auf dem Landpachtmarkt synthetisiert. Viele Herausforderungen am Landpachtmarkt scheinen nicht spezifisch für den Ökolandbau zu sein, was ein nicht erwartetes Ergebnis ist. Im Durchschnitt zahlen Öko-Betriebe niedrigere Pachtpreise als konventionelle Betriebe. Dennoch stehen Öko-Landwirte vor einigen besonderen Herausforderungen am Landpachtmarkt: Die Umstellung von Flächen auf den Ökolandbau bedeutet z.B. eine zusätzliche Investition in den Boden und von Seiten der Verpächter bestehen z.T. Vorbehalte gegenüber der ökologischen Wirtschaftsweise. Um bestehende Hemmnisse überwinden zu können, werden in dieser Studie drei wichtige Bereiche aufgezeigt, in denen Maßnahmen auf Betriebs-, Verbands- und/oder der staatlichen Ebene die aktuelle Situation des Ökolandbaus verbessern könnten: (i) Die gezielte Pflege des sozialen Umfeldes insbesondere des Pächter-Verpächter-Verhältnisses (bspw. mit einem „Jahresbericht“ für Verpächter), (ii) die Entwicklung eines positiven Öko-Images in der Region (etwa durch Informationsschilder am Feldrand) und (iii) die Stärkung der flächenbezogenen Wettbewerbsfähigkeit des Ökolandbaus (z.B. durch angepasste Förderzeiträume der Agrarumweltmaßnahmen)

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