research

Eber und Börge im Vergleich – Auswirkungen der Kastration auf agonistisches und sexuell motiviertes Verhalten unter ökologischen Haltungsbedingungen

Abstract

Nach dem Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration nach VO (EG) 889 (2008) zum 01.01.2012 stellt die Ebermast eine mögliche Alternative für die ökologische Schweinefleischerzeugung dar. Im Rahmen des Projektes „Ebermast im Verbund: Entwicklung eines Konzepts für die Produktion, Schlachtung, Verarbeitung und Vermarktung ökologisch erzeugter Eber entlang der Wertschöpfungskette“ ist es ein Ziel, das Ausmaß möglichen unerwünschten Verhaltens, wie agonistische Interaktionen und Aufreitverhalten der Eber, mit dem von Börgen unter praxisüblichen ökologischen Haltungsbedingungen zu vergleichen und wichtige Einflussfaktoren hierauf zu identifizieren. Auch mögliche Verletzungsfolgen sollen einbezogen werden. Aus einer Zwischenauswertung werden hier erste Ergebnisse zum Ausmaß des genannten Verhaltens und der Verletzungsfolgen vorgestellt. 9 Gruppen Eber und 7 Gruppen Börge wurden mit einem Lebendgewicht von etwa 80 kg auf vier ökologischen Praxisbetrieben beobachtet. Agonistische Interaktionen (Kopfschlagen, Beißen, Kampf und Besteigen ohne sexuelle Motivation) und Besteigen mit sexueller Motivation wurden mittels kontinuierlicher Verhaltenszählung (continuous behaviour sampling) jeweils über die ersten 15 Minuten einer jeden Lichtstunde von zusammenhängenden 48h-Aufnahmen ausgewertet. Zum selben Zeitpunkt wurden zusätzlich die Verletzungen bei den 109 Ebern und 91 Börgen gezählt. Eber zeigten bezüglich aller erhobener Verhaltensparameter gegenüber den Börgen signifikant höhere Häufigkeiten bzw. Dauern. Dagegen konnten hinsichtlich der Verletzungsscores zwischen Ebern und Börgen keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden. Die Untersuchung wird fortgesetzt

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