Aus den unterdevonischen Schiefern und Sandsteinen des Osthunsrücks bildete sich unter warm-humiden Klimabedingungen des ausgehenden Mesozoikum und Tertiär eine kaolinitische Verwitterungsdecke mit einem bis zu 150 m mächtigen Saprolit. In den Kaltzeiten des Pleistozäns war das Rheinische Schiefergebirge Periglazialgebiet. Als Folge der tektonischen Hebung führte die von den großen Flüssen Rhein und Mosel ausgehende rückschreitende Erosion zur Zerschneidung der Rumpffläche durch Kerbtäler und zu ihrer randlichen Auflösung in Riedel. Kryoklastik, Solifluktion und fluviale Abspülung führten auch in den Plateaulagen zu einer Abtragung der oberen Abschnitte der präpleistozänen Verwitterungsdecke. Über dem mesozoisch-tertiären Saprolit wurden periglaziale Deckschichten abgelagert. In den Plateaulagen und mäßig geneigten Hanglagen der quartären Täler sind drei Schichtkomplexe ausgebildet, die sich schwermineralogisch, petrographisch und morphologisch untergliedern lassen. Die weichen bis mürben Saprolitgesteine gingen durch Frostsprengung und Solifluktion in eine strukturlose lehmige Basisfolge über, die noch frei von lößbürtigen Schwermineralen ist. Ihr Mineralbestand und der Skelettanteil werden von dem Verwitterungsgrad des unterlagernden Saprolits bestimmt. Über der Basisfolge lagert, mit deutlicher Schichtgrenze abgesetzt, eine Mittelfolge aus lößlehmhaltigen Solifluktionsdecken. Ihre mikromorphologischen Merkmale eines reliktischen, periglazial überprägten Bt-Horizonts, der zu einer interglazialen Parabraunerde gehörte, lassen den Schluß zu, daß ein Teil der Lößsedimentation und damit auch die Genese der Basis- und Mittelfolge mindestens in das Rißglazial zu stellen ist. Während des Würms war die flächenhafte Abtragung der Landoberfläche somit nur relativ schwach. Abermals wurde die Mittelfolge durch periglaziale Umlagerungsprozesse und weitere Lößbeimengung überprägt. Den Abschluß der Deckschichtenfolge bildet ein äolisches Decksediment der Jüngeren Tundrenzeit aus Lößlehm mit einem hohen Anteil an Laacher-Bims-Aschen. Auch dieses Substrat wurde in den Hochlagen des Mittelgebirges noch solifluidal verlagert. In den Erosionslagen im Bereich der Talsohle der quartären Täler fehlt die mesozoisch-tertiäre Verwitterungsdecke vollständig. Aus dem freigelegten frischen Schiefer entstand durch Kryoklastik ein grober Frostschutt, der kaum noch solifluidal verfrachtet wurde. Die Feinsubstanz der Schuttdecke resultiert im wesentlichen aus der Einspülung von bimshaltigem Staub im Alleröd und der Jüngeren Tundrenzeit.researc