Fiskalische probleme in Byzanz, dargestellt auf der grundlage der korrespondenz des Patriarchen Gregorios Kyprios in den Jahren 1283-1285

Abstract

In dem Aufsatz werden zehn Briefe des Patriarchen Gregorios II. Kyprios aus den Jahren 1283-1285, und zwar zwei Briefe des Patriarchen an Kaiser Andronikos II., sechs Briefe des Patriarchen an den Großlogotheten Theodoros Muzalon und zwei Antwortschreiben des letzteren, einer Analyse unterzogen. Alle ausgewählten Briefe betreffen Vermögensangelegenheiten. Wie sie gelöst wurden, lässt sich auf Grund der Angaben der Briefe nicht feststellen, doch angesichts der Tatsache, dass als Hauptgesetzesbrecher die vom Patriarchen fortwährend beschimpften Steuereinnehmer hervortreten, ist anzunehmen, dass die Bittgesuche des Patriarchen für die Leute, die sich an ihn wandten, einige positive Ergebnisse zeitigten. Weiterhin lässt sich voraussetzen, dass es in Byzanz keine Gesetze gab, die die Vorgangsweise der Steuereinnehmer genau bestimmten, und dass gerichtliche Instanzen fehlten, an die sich die Geschädigten hätten wenden können, da sich der Patriarch im Namen der Gerechtigkeit an den Kaiser wendet und über die Tätigkeit von Richtern keine Mit-teilung macht. Im groBen und ganzen beschreibt Gregorios Kyprios die ihm vorlie-genden Fälle ohne Voreingenommenheit, wenn er die Interessen verschiedener Gruppen oder von Einzelpersonen verteidigt. Obwohl für ihn zweifellos die Interessen der von ihm geführten Kirche an erster Stelle standen, finden sich in den Briefen nicht wenige Beispiele von vorausschauender Sorge um das Reich

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