Prüfung der Wirksamkeit verschiedener Vakzine und unterschiedliche Applikationswege zur Prophylaxe gegen Vibriose bei im Brackwasser gehaltenen Regenbogenforellen

Abstract

Es war Ziel der Arbeit, die Wirksamkeit verschiedener anguillarum-Vakzine und zweier Vakzinierungsmethoden zu vergleichen. Dazu wurden Regenbogenforellen von ca. 20 g Stückgewicht mit einem der folgenden, bivalenten v.-anguillarum-Vakzine intraperitoneal oder durch Immersion vakziniert: 1) Vibrio anguillarurn Vaccine VAB-2R von Wildlife Vaccines Inc., USA 2) VibrogenR von Connaught Laboratories Limited, Canada 3) Homebrew Kop8/134, eine selbsthergestellte Vakzine Die Fische wurden später von Süß- in Brackwasser umgesetzt. Zur Feststellung eines Immunschutzes dienten in zeitlichen Abständen bis zu 225 Tagen durchgeführte Infektionsversuche an vakzinierten und nicht-vakzinierten Forellen, die, bis auf zwei Versuche, im Brackwasser unter natürlichen Bedingungen durchgeführt wurden. Weiterhin wurden vor jedem Infektionsversuch die Serumantikörpertiter in den Forellen gegen V. anguillarum Serotyp I und II ermittelt. Es zeigte sich: 1) Die vakzinierten Fische waren deutlich besser vor Vibriose geschützt, als die nicht-vakzinierten Kontrollfische. 2) Ein Unterschied in der Wirksamkeit der drei Vakzine konnte nicht festgestellt werden. 3) Tendenzen wurden sichtbar, wonach die intraperitoneale vakzinierung einen besseren Schutz vor V. anguillarum serotyp I, die Immersion einen besseren Schutz vor Serotyp II gewährleistet. 4) Eine Abnahme des Immunschutzes über die Dauer der Versuchszeit war weder bei den i.p.- noch bei den immersionsvakzinierten Forellen zu beobachten. 5) Bei den i.p.-vakzinierten Fischen war 30 Tage nach der Vakzinierung ein Antikörpertiter im Serum vorhanden, bei den immersionsvakzinierten Fischen dagegen nicht. 6) Nach Umsetzen ins Brackwasser und damit verbundener Konfrontation mit virulenten V. anguillarurn entwickelten die immersionsvakzinierten Forellen ebenfalls einen nachweisbaren Serumantikörpertiter. In dem Hälterungsbecken im Brackwasser fand Juni/Juli ein natürlicher Vibriose-Ausbruch statt, der als Feldversuch ausgewertet wurde. Die Forellen waren zuvor durch ungünstige Umweltbedingungen belastet und infolgedessen zum Teil an Infektionen mit fakultativ fischpathogen Bakterien erkrankt. Von den derart vorbelasteten Fischen starben im folgenden Vibriose-Ausbruch 20 - 30 % der vakzinierten und 56 % der nicht-vakzinierten Tiere. Es folgte eine Reihe von ergänzenden Versuchen: Infektionsversuche zeigten, daß nicht-vakzinierte Fische, die den Vibriose-Ausbruch überlebt hatten, eine natürliche Immunisierung erfahren hatten und spezifische Serumantikörper besaßen. Außerdem konnte gezeigt werden, daß Haltungsstreß die Krankheitsanfälligkeit von nicht-vakzinierten Forellen erhöht. Als Fazit kann gesagt werden, daß 1) eine Vakzinierung nicht eine Optimierung der Haltungsbedingungen ersetzen kann 2) die unterschiedlichen Vakzinierungsmethoden offenbar verschiedene Immunmechanismen im Fisch ansprechen, die unterschiedlichwirksam gegen die beiden V.-anguillarumSerotypen sind 3) lebende Vibrio-anguillarum-Bakterien eventuell andere Infektionsrouten nehmen als abgetötete Bakterien bei der Immersionsvakzinierung

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