Gewerbliche Schutzrechte, ökonomische Leistungsfähigkeit und die Qualität von Patenten – Fünf Essays aus unterschiedlichen Perspektiven

Abstract

Die vorliegende Dissertation besteht aus fünf Essays im Kontext der Patentökonomie. Der Fokus liegt dabei auf der Diskussion, die unter der Überschrift "Patentqualität" oder "Patentwert" geführt wird. Patente sind mit einem bestimmten Wert verknüpft, der sich in vielen Facetten, oder entlang mehrerer Dimensionen, manifestieren kann, jedoch kaum direkt messbar ist. Aus diesem Grund wurde in der Literatur eine Vielzahl von Indikatoren vorgeschlagen, die als Proxy oder Korrelat des Wertes von Patenten dienen können. Es bleibt allerdings die Frage offen, welcher der vorgeschlagenen Indikatoren auf welcher Analysebene als valider Schätzer des (ökonomischen) Werts von Patenten angewendet werden kann. Anders ausgedrückt könnte sich die Bewertung von Patenten auf der Mikroebene drastisch von der Patentbewertung auf der Makroebene unterscheiden. Diese Frage steht im Mittelpunkt dieser Arbeit. Sie zielt darauf ab zu zeigen, welche Indikatoren des Patentwerts sich auf welcher Analyseebene eignen. Zusätzlich soll sie neue Einblicke darüber bieten, wie sich der häufig diskutierte "Patentwert" letztlich in ökonimsche Vorteile übersetzt. Bevor jedoch diese spezifischen Fragen beantwortet werden können, wird im ersten Teil der Arbeit versucht, ein etwas breiteres Verständnis über die Verbreitung und Nutzung gewerblicher Schutzrechte im Allgemeinen zu geben. Dabei wird analysiert, welche (formalen und informellen) Mechanismen Unternehmen hauptsächlich nutzen, um sich Renditen auf innovative Aktivitäten zu sichern. Aufbauend auf diesem gemeinsamen Hintergrund, soll im zweiten Teil der Arbeit die Frage zu beantwortet werden, welche Indikatoren des Patentwerts sich auf der Makroebene eignen. Dabei steht die Frage im Zentrum, ob der Wert eines Patentportfolios einer gesamten Volkswirtschaft ihre öknomische Leistungsfähigkeit auf internationalen Märkten beeinflussen kann. Genauer gesagt wird der Einfluss des Patentportfolios auf die wirtschaftliche Entwicklung von Ländern auf der Ebene von Technologiefeldern untersucht. Im dritten Teil der Arbeit steht die Mikro-Ebene, das heisst die Ebene der Unternehmen, im Fokus. Neben einem genaueren Blick auf den Zusammenhang zwischen der Qualität des Patentportfolios von Unternehmen und deren wirtschaftlicher Leistungfähigkeit wird die Fragestellung bearbeitet, ob Rating-Agenturen – die sozusagen als Intermediäre zwischen Unternehmen und dem Markt stehen – eine Bewertung der Innovationsleistung von Unternehmen in Bezug auf deren Quantität und Qualität vornhemen und damit ihre Informationsfunktion bezüglich der Bewertung der technologischen Leistungsfähigkeit von Unternehmen erfüllen. In einem letzten Schritt wird analysiert, ob Patente, die als essentiell für einen Technologie-Standard erklärt werden, als Erklärungsfaktor für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit von Unternehmen herangezogen werden und somit als Indikator für die Qualität von Patenten auf Unternehmensebene eingesetzt werden können.The thesis consists of five papers and is located within the context of the economics of patents. More specifically, it is focussed on the patent quality or patent value discussion. Patents carry a certain value that can manifest itself in multiple facets, or along several dimensions, but can hardly be measured directly. Thus, a multitude of indicators, which serve as a proxy or correlate of patent value, has been proposed in the literature. Yet, it is still an open question, which of the proposed indicators is able to serve as a valid estimate of the (economic) value of patents at which level of analysis. In other words, the valuation of patents might work differently at the micro and the macro level. This is the main question that lies at the heart of the thesis. It aims to give evidence on which indicators of patent value are suitable at which level of analysis and to provide some more insight on how the frequently discussed "patent value" ultimately translates itself into economic benefits. Yet, before these more specific questions can be adressed, in the first part the thesis attempts to give some broader understanding of intellectual property management in general by analyzing which (formal as well as informal) mechanisms firms use to appropriate returns on innovative activities. Building on this common background, the second part of the thesis tries to give some more evidence on the question, which indicators of patent value are suitable at the macro level. It deals with the question, if the value of a patent portfolio of a whole economy can influence its performance on international markets. More specifically, the influence of patent portfolios on the economic performance of countries at the level of technology fields is examined. In the third part of the thesis, the micro level, i.e. the level of firms, stands in the focus. Besides having a closer look at the connection between patent quality and the economic performance of firms in general, the question is analyzed if credit rating agencies – as intermediares between firms and the market – evaluate the innovative performance of firms in terms of quantity and quality, and thus fulfill their information function regarding the technological performance of companies. In a last step, it is analyzed if patents that are declared as being essential to a technology standard reveal significant power in explaining the economic performance of firms and can be used as an indicator of patent quality at the firm level

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