Leibhafte Kunst. Statuen und kulturelle Identität

Abstract

Dreidimensionale lebensgroße Figuren gehören zu den wirkmächtigen und auffälligsten Artikulationsformen der griechischen und römischen Antike. Wegen ihrer Anschaulichkeit sowie wegen ihrer dauernden und körperhaften Präsenz sind sie besonders einflussreiche Konkretisierungen von religiösen Auffassungen, Machtverhältnissen und Wissensordnungen. Spätere Epochen der europäischen Kulturgeschichte haben sich in immer neuen Rückbezügen daran orientiert. Der vorliegende Band untersucht die Leistung der Statu­en als eine Konkretisierungsform von politischen, sozia­len und religiösen Vorstellungen. Den Ausgangspunkt bilden Phänomene der griechischen und römischen Antike, doch machen Beiträge aus der Kunstgeschichte, Ethnologie und Germanistik deutlich, dass das Thema weit über die Altertumswissenschaften hinaus interessant und wichtig ist. Gerade der Blick auf außereuropäische Ausdrucksformen macht deutlich, dass die Entwicklung der antiken Skulptur, die aus einer europäischen Per­spektive konsequent und selbstverständlich erscheint, nur eine unter vielen möglichen Optionen darstellte

    Similar works