Das Multiple Myelom (MM) gehört zu den häufigsten malignen Erkrankungen des Knochenmarks und betrifft vor allem ältere Menschen. Aufgrund des demografischen Wandels wird in den kommenden Jahren mit einem Anstieg der Fallzahlen gerechnet. Bislang bleibt das MM unheilbar, da die Tumorzellen häufig durch den schützenden Einfluss der Knochenmarksstromazellen (BMSC) sowie durch epigenetische Fehlregulationen eine Resistenz gegenüber Therapien entwickeln. Ziel dieser Arbeit war es, zu untersuchen, ob die epigenetischen Modulatoren Jib-04 und MB-3 die Wirkung der BMSC auf die Resistenzentwicklung im MM verringern können. Jib-04 hemmt die Histon-Demethylierung, während MB-3 die Histonacetylierung blockiert. In verschiedenen Zellkultursystemen wurde die Wirkung der Substanzen auf Zellviabilität und Apoptose untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass in unkonditionierten MM-Zellen Apoptose induziert wurde, während in BMSC-konditionierten Zellen eine synergistische Wirkung erzielt werden konnte. In der Transwell-Kultur nahm der Anteil apoptotischer Zellen ab, und in der direkten Co-Kultur entwickelten die MM-Zellen eine Resistenz gegenüber Jib-04 und MB-3. Dies dürfte vor allem durch parakrine Feedback-Loops und direkte Zell-Zell-Kontakte zwischen BMSC und MM-Zellen bedingt sein. Zudem wurden metabolische Unterschiede in BMSC von Patienten in verschiedenen Krankheitsstadien analysiert, was einen Hinweis auf das Vorliegen des Reverse Warburg Effects bei fortgeschrittenem MM liefert. Insgesamt zeigt die Arbeit, dass BMSC eine zentrale Rolle in der Progression und der Resistenzentwicklung des MM spielen