Eisenschmidt, H.

Müller, F. P.

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P. 277 483,1952.Ouadraspidiotus schneideri Bachmann (= marani Zahradnikl, eine der San lose-Schildlaus ähnliche Dmkelschildlaus Von F. P. MÜLLER, Biologische Zentralanstalt der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissen­schaften zu Berlin, Phytopathologisches Institut Naumburg (Saale) und H. EISENSCHMIDT (Jena) BACHMANN (1952) und ZAHRADNfK (1952) haben beim Studium der der San Jose-Schildlaus-ähnlichen Deckelschildläuse erkannt, daß in der Schweiz, der Tschechoslowakei und südlich davon gelegenen Län­dern noch eine weitere Art, Q u a d r a s p i d i o t u s s c h n e i d e  r i Bachmann (= m a ra n i Z a h r a  d -n i k) 1), existiert. Diese überwintert als befruchtetes Weibchen, die morphologisch nur wenig verschiedene Art Q u. p i  r i dagegen als Zweitlarve. Der auf­fallende Unterschied in der Überwinterungsweise hat BACHMANN (1953) bei der Prüfung der Literatur den Nachweis ermöglicht, daß Q u. s c h n e i d e  r i auch in West- und Südwestdeutschland vorkommt, nachdem frühere Autoren ihre spezifische Selb­ständigkeit nicht erkannt und sie mit zu Q u. p i  r i ge­stellt hatten. SCHMUTTERER (1952) hat unter seinen fränkischen Cocciden ebenfalls die nunmehr ab,r getrennte Art gehabt, denn er gibt bei Q u. pi r i Überwinterung als erwachsenes Weibchen an. IhrVor­kommen im Stadtgebiet von Erlangen hat er in einer späteren Publikation (1953) besonders bestätigt. Q u. s c h n e i d e r  i wird in der Tschechoslowakei häufig gefunden, wie aus einer bdeflichen Mitteilung von Herrn Dr. ZAHRADNfK, Prag, und aus einer münd­lichen Bekanntgabe von Herrn Dr. ZAKOPAL, Prag­Ruzyne, zu entnehmen ist. Sie ist durch den unten beschrieb0enen Fund nunmehr auch in der Deutschen 1) Über die Priorität soll hier keine Entscheidung getroffen werden; es wurde lediglich die Auffassung von BACHMANN (1953, s. 359, Fußnote) wiedergegeben. Demokratischen Republik nachgewiesen worden und verdient deshalb Beachtung bei den Arbeiten des Pflanzenschutz- und Quarantänedienstes im Zu­sammenhang'mit der Abwehr der'ähnlich aussehen­den San Jose-Schildlaus. Mitte November 1953 erhielten wir über Herrn Prof. Dr. STAAR, Jena, etwa 25 auf Apfelzweigen sitzende Deckelschildläuse, die von einem Apfelbaum in Camburg a. d. Saale entnommen worden waren. Unsere Bestimmung ergab, daß es sich bei sämt­lichen Tieren um Q u. s c h n e i d e  r i handelte. Für die Bestimmung stand sowohl von der genannten Art wie von Q u. pi r i Vergleichsmaterial zur Ver­fügung, das Herr Dr. BACHMANN, Wädenswil, freundlicherweise gesandt hatte. Die Fundstelle wurde am 15 März 1954 besichtigt. Der befallene Apfelbaum steht zusammen mit einem Birnbaum im Hof eines bebauten Grundstückes in­mitten des Ortes Camburg. Dieser Hof ist an zwei Seiten von Gebäuden begrenzt, während sich an den übrigen beiden Seiten Gärten anschließen, die je einen Apfelbaum, in einem Falle außerdem mehrere Pflaumenbäume enthalten. Deckelschildläuse wurden jedoch nur an dem schon zuerst als befallen er­kannten Baum, an dem außer Q u. s c h n e i d e  r i auch L e p i  d o s a p h e s  u l m i (L.), festgestellt wurde, gefunden. Der besiedelte Baum ist nach An· gabe des Besitzers vor 15 Jahren angepflanzt worden; trotz der langen Zeitspanne hatte offenbar noch kein übergreifen auf die benachbarten Obstgehölze statt-151 gefunden, wenn diese nicht einen konstitutions­bedingten geringeren Anfälligkeitsgrad im Sinne von THIEM (1934) aufwiesen, der Ansiedlung und Ver­mehrung verzögerte.. Die Schilde von Q u, s c h n e i d e  r i saßen sowohl an den .Fruchttrieben wie an den stärkeren Ästen. Die größte Besiedelungs­dichte war an den stärkeren Ästen, deren Unterseite an mehreren Stellen, besonders an solchen mit glatter Rinde, krustenförmige Verlausung trug. Nachforschungen in der Gärtnerei, die den Baum geliefert hatte, ergaben, daß 1939 Apfeljungbäume aus Südwürttemberg bezogen worden sind und daß der befallene Baum wahrscheinlich aus dieser Sen­dung stammt. Der beobachtete Befall geht somit ver­mutlich auf eine Einschleppung zurück, in deren Folge wohl noch keine weitere Ausbreitung erfolgt . ist. Für die Einschleppung aus einem südlicheren Ge­biet spricht auch das Ergebnis der Untersuchungen über die geographische Verbreitung von Q u. s c h n e i d e  r i durch BACHMANiN (1953), der für diese Art ein etwas mehr südlich gelegenes Ver­breitungsgebiet gegenüber Q u. pi r i angibt, ob­wohl diese im Vergleich mit Q u. o s t r e a e f o r -m i s (Curtis) ebenfalls als südliche Art im europäi­schen Raum zu gelten hat (TIEHM und GERNECK 1934a). Da die Beschreibungen von Q u. p i r i bei älteren Autoren nicht ausreichend oder wie bei LINDINGER (1952) eher zu Q u. s c h n e i d e r  i passend sind, sollen hier einige morphologische Unterscheidungs­merkmale aufgeführt werden, die nach unserer Auf­fassung auch für die Benutzung in der Praxis geeignet sind. Bezüglich weiterer Einzelheiten und der Zweit­larven sei auf die Publikationen von ZAHRADNfK (1951) und BACHMANN (1953) sowie auf die darin enthaltenen guten Abbildungen verwiesen. Die Zahl der D o r s a 1 d r ü s e n ist von Art zu Art verschieden; die genannten Autoren bringen hierüber ausführliche Angaben. Erwachsene Weib­chen von Q u. p i  r i haben nach ZAHRADNfK (1951) 100 bis 120 und damit mehr als doppelt so viel wie Q u. o s t r e a e f o r m i s . Q u. s c h n e i d e r i nimmt etwa eine Mittelstellung ein und besitzt als 152 o;. 6or---------501------ -40f------301-------10 10 -23 30- 35- 'tO- ·1t5-3 4 :J9 4i,. 't_9 Orüst Abb. l Gesamtzahl der P°erivaginaldrusen von Q u. s c h n e i d e r i Darstellung der Klassenfrequenz erwachsenes Weibchen nach ZAHRADNlK (1951) 80 bis 90 Dorsaldrüsen. BACHMANN nennt für diese Zahlen etwas größere Werte. Für je 15 erwachsene Weibchen errechnete er einen Durchschnittswert bei Q u. p i r i von 134, bei Q u. s c h n e i d e  r i von 88. Die Untersuchung von 200 erwachsenen Weibchel1/ unseres Camburger Q u. s c h n e i d e  r i -Materials ergab einen Durchschnittswert von 84. Die von BACHMANN genannte Höchstzahl von 103 wurde auch bei unserem Tiermaterial wieder­gefunden. Überschneidungen der Zahlenwerte für die Dorsaldrüsen erwachsener Weibchen werden also nur selten vorkommen. Die P e r i v a g i n a 1 d-r ü s e n sind für die Er­kennung, zumal wenn nur wenige Tiere zur Unter­suchung vorliegen, weniger gut geeignet. Die Variationskurven der Zahlenwerte für die Einzel­drüsen bei Zusammenfassung aller Perivaginal­drüsengruppen überschneiden sich erheblich. Die von BACHMANN (1953) errechneten Mittelwerte, 50,5 für Q u. pi r i und 36,2 für Q u. s c h n e i d e  r i , sind je­doch statistisch gesichert. Wir erhielten bei 200 Q u. s c h n e i d e  r i der Camburger Herkunft einen Mittelwert von 36,97 und damit eine gute Über­einstimmung mit den BACHMANNschen Angaben. Um einen besseren Vergleich mit den Untersuchungs­ergebnissen des Schweizer Forschers zu ermöglichen, wurden die aus dem Camburger Material erhaltenen Zahlen in einer graphischen Darstellung zusammen­gefaßt (Abb. 1). Diese zeigt, daß wie bei den BACH­MANNschen Q u. s c h n e i d e  r i Drüsenzahlen zwischen 35 und 39 am häufigsten auftraten. Die Variationsbreite war nach unten geringer; es ist zu berücksichtigen, daß von den Schweizer Tieren mehr als die doppelte Anzahl (487) untersucht worden sind. Deutlichere Unterschiede in der Zahl der Einzel­drüsen ergeben sich, wenn man nur die m i t t 1 e r  e Perivaginaldrüsengruppe betrachtet. Die Zahl dieser Einzeldrüsen schwankte in BACHMANNs Unter­suchungen bei Q u. p i  r i zwischen O und 8, bei Q u. s c h n e i d e r .i zwischen O und 6, aber in der 0 4- Drusen Abb. 2 Anzahl der Einzeldrüsen in der mittleren Peri­vaginaldrüsengruppe von Q u. s c h n e i d e r 1 Darstellung der Klassenfrequenz Häufigkeitsverteilung waren auffallende Unter­schiede vorhanden. Der Wert O wurde bei mehr als 50 Prozent der Tiere von Q u. s c h n e i d e r i ge­funden, bei der anderen Art dagegen nur in weniger als fünf Prozent Die statistisch gesicherten Mittel­werte betrugen 3 ,99 bzw. 0 ,98 . Die Häufigkeits­verteilung der 200 Camburger Tiere ist in Abb, 2 dargestellt. Auch hier ist die Variationsbreite ge­ringer als in der entsprechenden Darstellung von BACHMANN, der 4 89 Tiere aus mehreren Provenien­zen von Apfel und Zwetsche untersucht hat. Außerdem errechneten wir bei unserer einheitlichen Population einen Mittelwert von nur 0 , 7. Eine Be­einflussung der Zahl. der ausgebildeten Einzeldrüsen durch die Art der Wirtspflanze, wie sie von THIEM und GERNECK (1934 b) bei A s p  i d i o t u  s h e d e r  a e (Vallot) festgestellt wurde, hält BACH­MANN (1953) für nicht unwahrscheinlich. ZAHRADNfK fand die Schildlaus auf Pi r u s c o m m u n i s , P i r u s sp , P r u n u s d o m e -s t i c a , P r  u n u s sp., F r  a xi n u s e x  c e 1 s i o r und C r a t a e g u s sp., nach einer brieflichen Mit­teilung außerdem an P r  u n u s m a h a  1 e b. BACH­MANN sammelte sie in der Schweiz von M a 1 u s p u m  i 1 a (Kultursorten), ·pi r u s c o m m  u n i s , P r u n u s d o m o s t i c a und P r u n u s s p i n o s a. Er sah die Schildlaus mit Ausnahme der Schlehe nur auf Obstarten und schließt daraus, , , daß Q u. s c h n e i d e  r i mit Obstjungpflanzen aus dem Süden eingeschleppt wurde". Aus diesem Gesichts­punkt schlägt er vor, die Namen n ö r d 1 ich e g e 1 b e O b s t b a u m s  c h i 1 d 1 a u s f ü r Q u. p i r i und s ü d 1 i c h e g e 1 b e O b s t b a u m -s c h i 1 d 1 a u s f ü r Q u. s c h n e i d e r i zu ver­wenden, während der Name a u s  t e r  n för m i g eS c h i 1 d 1 a u s a u f Q u. o s t r e a e f o r m i s be­schränkt bleiben sollte. Literatur: BACHMANN, F. (1952), Qu a d r a s p i  d i o t u  s s c h n e i d e r i n. sp. (H o m o p t. D i a s p i o i d. ) , eine neue Schildlausart. Mitt. Schweiz. Entom. Ges. 25, 3 57. BACHMANN, F. (1953), Untersuchungen an den gel­ben Obstbaumschildläusen Q u a d r a s  p i d i o t u  s p i  r i Licht. und Q ua d ra s p i  d i  o t  u s seh n e  i ­d e r i n. sp. Zschr. angew. Entom. 34, 3 57-404 . LINDINGER, L. , (191 2),. Die Schildläuse (C o c -c o i d e  a) Europas, Nordafrikas und Vorderasiens. Stuttgart. ..,. SCHMUTTERER, H. 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Chemische Industrie und amtliche Prüfungsstellen sind ständig bemüht, die Gebrauchseigenschaften der Mittel, wie b10logische Wirkung, Haftfähigkeit, Korngröße und Stäubefähigkeit, auf ein dem Anwendungszweck an­gepaßtes Höchstmaß zu steigern. Die werkseigene Gütekontrolle sorgt dafür, daß bestimmte Richtsätze dieser Eigenschaften in den Endprodukten eingehal­ten werden. Während nun die Prüfung der ersten drei genannten Eigenschaften nach bekannten Me­thoden erfolgt, fehlt es an einer einfachen Prüf­methode zur Bestimmung der Verstäubbarkeit von Rohstoffen und Fertigerzeugnissen. Im folgenden sollen die Erfahrungen bekannt­gegeben werden, die wir mit der Entwicklung einer solchen für das Betriebslabor geeigneten Methode gesammelt haben. Unter Berücksichtigung der Tat­sache, daß Staubgemische nur schwierig und mit gro­ßem apparativen Aufwand in ihren physikalischen Eigenschaften exakt zu definieren sind, legten wir Wert darauf, eine Methode zu entwickeln, die zwar keine Absolutwerte liefert, dafür aber ein zuverläs­siges Urteil über die Verstäubeeigenschaften eines Pulvers für die Praxis innerhalb gewisser Grenzen abgibt. Danach wird ein Maß für die Verstäubba;keit da­durch gefunden, daß man den Rückstand wägt, der bei senkrechtem Durchgang eines Luftstromes be­stimmter Stärke und Zeit durch eine gewogene Pul­vermenge verbleibt. Als Aufnahmegefäß für das zu untersuchende Pulver eignet sich ein Jenaer Glas-153 

Quadraspidiotus schneideri Bachmann (= marani Zahradnik), eine der San José-Schildlaus ähnliche Deckelschildlaus

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