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Tiger oder Bettvorleger? Die baltischen Staaten nach der Krise
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Abstract
Die drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen galten bisher als Musterländer für den erfolgreichen Umbau einer sozialistischen Wirtschaftsordnung zu einer funktionstüchtigen Marktwirtschaft. In nur wenigen Jahren nach ihrer Unabhängigkeit von der Sowjetunion im Jahr 1991 gelang ihnen der Aufbau stabiler Staats- und Wirtschaftsordnungen sowie schon im Jahr 2004 die Aufnahme in die Europäische Union (EU) als Vollmitglieder. Estland wird im Jahr 2011 zur Krönung seiner Integration mit der Einführung des Euros den europäischen „Ritterschlag“ erhalten.Doch ist die globale Wirtschaftskrise der Jahre 2008 und 2009 keinesfalls spurlos an den erfolgsverwöhnten baltischen Staaten vorbeigegangen – im Gegenteil. Dem steilen Aufstieg folgte ein umso tieferer Fall, die „Tiger“ scheinen im Spiegel der Statistik als „Bettvorleger“ hart gelandet zu sein. Sie weisen stärkere Bremsspuren in der wirtschaftlichen Entwicklung auf als viele etablierte Industrieländer Westeuropas oder als die Mehrzahl der mittel- und osteuropäischen Reformländer. Daher stellt sich die Frage, was im Baltikum schief gelaufen ist. Hat die Weltwirtschaftskrise das baltische Wirtschaftswunder beendet und was ist in Zukunft von Estland, Lettland und Litauen zu erwarten? --