research

Schleswig-Holstein auf den Weltmärkten: Exporterfolge auf schmalem Fundament

Abstract

Hat die schleswig-holsteinische Exportwirtschaft dem schärferen Wettbewerbsdruck im Zuge von Globalisierung und Erweiterung der Europäischen Union standhalten können? Die Exportbilanz Schleswig-Holsteins fällt ambivalent aus. Während die Exporte Deutschlands insgesamt ähnlich stark zunahmen wie der Welthandel, ist die Exportentwicklung Schleswig-Holsteins weniger dynamisch verlaufen. Betrachtet man den Spezialhandel, so stieg die Exportleistung Deutschlands zwischen 1991 und 2003 um mehr als 96 Prozent, während die vergleichbaren schleswigholsteinischen Exporte um 78 Prozent wuchsen. Aufgrund ihrer größeren Anziehungskraft spielen für Schleswig-Holstein in der EU die großen Märkte in West- und Südeuropa die gewichtigste Rolle. Der Handel mit den Ostseeanrainern insgesamt hat dagegen eine geringere Bedeutung, als es den Anschein hat die sehr intensiven Austauschbeziehungen mit Dänemark stellen eher eine Ausnahme dar. Der Handel mit den mittel- und osteuropäischen EU-Neumitgliedern ist im Vergleich zu Deutschland insgesamt etwas weniger stark entwickelt. Außerhalb Europas sind die schleswig-holsteinischen Exporteure sehr gut in China vertreten und auch auf den nordamerikanischen Märkten deutlich sichtbar. Im innerdeutschen Vergleich ist der Rückstand Schleswig-Holsteins bei der Exportquote des verarbeitenden Gewerbes seit dem Beginn der neunziger Jahre merklich geringer geworden. Allerdings ist das verarbeitende Gewerbe in Schleswig-Holstein verglichen mit Gesamtdeutschland traditionell unterdurchschnittlich vertreten. Entsprechend geringer ist die Exportintensität der gesamten Wirtschaft des Landes. Die industrielle Basis und damit auch die Exportbasis ist in Schleswig-Holstein merklich kleiner. Das heißt auch, dass die schleswig-holsteinischen Außenhandelsstrukturen stark von einzelnen Unternehmen abhängen und damit auf einem schmalen Fundament stehen. Dies stimmt insofern nachdenklich, als auch in Schleswig- Holstein die Konjunkturentwicklung nach wie vor maßgeblich von der Exportnachfrage gestützt wird. --

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