research

Arbeitszeit und Arbeitsmarkt. Volumenrechnung, Auslastungsgrad und Entlastungswirkung

Abstract

" Von 1960 bis 1979 ist die Jahresarbeitszeit der Arbeitnehmer um ein Sechstel zurückgegangen, das ist pro Jahr fast 1%. Bedeutsamer als alle anderen Arbeitszeitkomponenten war für diese Entwicklung die Veränderung der tariflichen Arbeitszeit. Die Zahl der insgesamt in der Bundesrepublik Deutschland jährlich geleisteten Arbeitsstunden ging von 56 Milliarden Stunden 1960 auf gut 45 Milliarden Stunden 1979 zurück. Bis 1973 beruhte dieser Rückgang auf der Verkürzung der Arbeitszeit, danach überwog die Verringerung der Erwerbstätigenzahl. Die gesamtwirtschaftliche "Stunden-Produktivität" wuchs bis 1973 um mehr als 5% jährlich, danach nur noch um gut 4%. Die Entwicklung von Produktion und Arbeitsvolumen hat sich in jüngerer Zeit also stärker aneinander angenähert; eine "Entkopplung" zwischen Wirtschaftswachstum und Arbeitsbedarf kann nicht belegt werden. Die Arbeitszeitentwicklung von 1973 bis 1979 hat unter bestimmten plausiblen Annahmen rechnerisch für 840 000 Personen Beschäftigungsmöglichkeiten Bewahrt. Ohne Arbeitszeitveränderungen wäre allein die Zahl der registrierten Arbeitslosen wahrscheinlich um mehr als eine halbe Million Personen größer gewesen als tatsächlich. Die Entlastungsberechnungen des IAB wurden mit der jüngsten Wirtschaftprojektion des DIW bis zum Jahre 1985 in Zusammenhang gestellt, die eine mittelfristige Wachstumsrate des realen Bruttosozialprodukts von knapp 3 1/2% postuliert. Das Entwicklungsmodell wird in zwei verschiedenen Varianten (Trendfortschreibung und Trendbeschleunigung) der Arbeitszeitentwicklung durchgespielt. Da sich die Arbeitsmarktbedingungen der neunziger Jahre vermutlich von denen der achtziger Jahre unterscheiden werden, wird auch auf das Problem der "Reversibilität" von arbeitszeitorientierten Maßnahmen eingegangen."Arbeitszeitentwicklung, Beschäftigungsentwicklung, Arbeitsvolumen

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