research
Qualität des Arbeitsplatzes, Lohnniveau und Beschäftigung oder: Wie teuer ist Arbeitsbeschaffung?
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Abstract
"Die Ansprüche der Erwerbstätigen an die Qualität ihrer Arbeitsplätze haben sich erhöht. Anzeichen hierfür finden sich u.a. in Wandlungen der Arbeitsmoral und in partieller Verweigerung jugendlicher Arbeitnehmer den herkömmlichen industriellen Leistungsformen gegenüber. Es ergibt sich die Notwendigkeit einer stärker qualitativ ausgerichteten Arbeitsmarktpolitik, die besonders die immateriellen Formen der Arbeitsentlohnung wie persönliche Entfaltungsmöglichkeiten, Zeitsouveränität und humane Arbeitsbedingungen einbezieht. Besonders in einigen Bereichen des öffentlichen Dienstes könnte die Qualität der Arbeitsplätze gut genug sein, um den dort Beschäftigten eine Art materielles "Solidaritätsopfer" zumutbar erscheinen zu lassen. Einmal könnten die "guten" Arbeitsplätze gestreckt werden (so z.B. im Hochschulbereich) (vgl. GrottianVorschlag), zum anderen würde eine Personalverstärkung dort wirksam werden können, wo gesellschaftlicher Bedarf für die Dienstleistungen der öffentlichen Hand besonders dringlich ist, wie z.B. in der Sozialarbeit, der Altenbetreuung und Resozialisierung, dem Gesundheitswesen, etc. Auch auf private Initiativen müßte zurückgegriffen werden: Hohe immaterielle Kompensation, z.B. durch weitgehende Selbstbestimmung bei der Art und Ausführung der Beschäftigung, hält den Aufwand für staatliche Förderung bei hoher Qualität der erbrachten Leistungen in Grenzen. Ähnliches gilt für den Bereich marginaler Arbeitsund Lebensformen, wie sie sich besonders unter arbeitslosen Jugendlichen nachweisen lassen. Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen könnten über die Begünstigung alternativer Wirtschaftsformen neue Beschäftigungspotentiale erschließen."Arbeitsplatzqualität, Lohnhöhe, Beschäftigung, Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, Arbeitsmarktpolitik