research

Der Arbeitsmarkt in der Bundesrepublik Deutschland 1978 (insgesamt und regional) - Entwicklung, Strukturprobleme, arbeitsmarktpolitische Maßnahmen - .

Abstract

"Im Jahre 1977 blieb die wirtschaftliche Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland (reales Bruttoinlandprodukt + 2,6%) beträchtlich hinter dem zurück, was vor Jahresfrist allgemein erwartet worden war. Die Auslastungsrate des potentiellen gesamtwirtschaftlichen Arbeitsvolumens verharrte mit 91% (Höchstauslastung 1970: 98,3%) auf dem Niverau des Vorjahres, die Zahl der registrierten Arbeitslosen ging nur geringfügig (-30 000 Personen) auf 1,030 Millionen Personen zurück, die Stille Reserve stieg weiterhin leicht an auf rund 670 000 Personen. In einem Alternativentableau für das Jahr 1978 wird dargestellt, wie sich unterschiedliche Wachstumsraten der Produktion auf Beschäftigung und Arbeitslosigkeit auswirken würden. Im Mittelpunkt steht die Variante, die vom Sozialproduktswachstum her gesehen heute weithin für die wahrscheinlichste gehalten wird (+3,5%). Sie bedeutet, daß die Auslastungsrate des potentiellen Arbeitsvolumens sich im Jahresdurchschnitt 1978 nur unwesentlich verbessern würde, daß die Zahl der registrierten Arbeitslosen immer noch in der Größenordnung von einer Million verharren würde und die Zahl der Erwerbstätigen nur geringfügig anstiege. Im günstigen Falle eines etwas rascheren Wirtschaftswachstums (+4,5%) und zugleich beschleunigter Verringerung der durchschnittlichen Arbeitszeit - z.B. durch zusätzliche tarifliche Vereinbarungen und Ausweitung der Teilzeitbeschäftigung - ließe sich allerdings ein beträchtlicher Rückgang der Zahl registrierter Arbeitsloser auf wenig mehr als 800 000 Personen im Jahresdurchschnitt erreichen. In einem gesonderten Abschnitt werden die Auswirkungen dargestellt, die von den verschiedenen arbeitsmarktpolitischen Bemühungen der Bundesanstalt und der Gebietskörperschaften ausgegangen sind (Entlastung der Arbeitslosigkeit 1977 um 169 000 Personen, 1978 voraussichtlich um 187 000 Personen). Hinzuweisen ist in diesem Zusammenhang darauf, daß für eine Ausweitung dieser offenkundig den Arbeitsmarkt beträchtlich entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen noch erhebliche Spielräume bestehen, wenngleich hiermit auch nicht das Gesamtproblem zu lösen ist. Dazu bedarf es zusätzlicher Wachstumsimpulse. Im Zusammenhang mit der breiten öffentlichen Diskussion über die Gründe und über das Ausmaß der gegenwärtigen Unterbeschäftigung wird abschließend auf eine Reihe von empirischen Befunden verwiesen, die es nahelegen, daß entgegen verbreiteten Vorstellungen das Hauptproblem des Arbeitsmarktes gegenwärtig ein Defizit an angebotenen Arbeitsplätzen ist, strukturelle und friktionelle Probleme also eher eine untergeordnete Rolle spielen." (Autorenreferat)Arbeitsmarktentwicklung, Arbeitsmarktstruktur, Arbeitsmarktpolitik, regionale Verteilung

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