research
Effizienzmobilisierung der Arbeitsverwaltung: Leistungsvergleich und Lernen von guten Praktiken (Benchmarking)
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Abstract
Die Arbeitsämter im Bundesgebiet West unterscheiden sich beträchtlich hinsichtlich ihrer Effizienz. Dies zeigen Berechnungen mit dem Ansatz der technischen Effizienzanalyse. Effizienz wurde auf zwei Niveaus berechnet: Aktivität, z. B. Zahl der Vermittlungen und Zahl der Teilnehmer in Maßnahmen, bezogen auf den Personaleinsatz, und Effektivität, z. B. Verbleib und Eingliederung in nicht subventionierte Beschäftigung. Die Umschlagsgeschwindigkeit der Arbeitslosigkeit (gemessen an den Zu- und Abgangsraten), der Auslastungsgrad (Arbeitsbelastung) und die Arbeitsamtgröße sind wichtige Einflussfaktoren für die Leistungsunterschiede. Fallstudien in acht Arbeitsämtern ergeben, dass die Flut und Details von Rechtsvorschriften und der andauernde Aktionismus in der deutschen Arbeitsmarktpolitik es den Arbeitsämtern erschweren, ihre Potenziale wirksam zu entfalten. Lernen von guten Beispielen und nachhaltige Leistungssteigerungen sind unter diesen Bedingungen kaum möglich. Die Fallstudien zeigen u.a. eine mangelhafte Arbeitgeberorientierung in der Arbeitsvermittlung und Defizite bei der Förderung der beruflichen Weiterbildung auf. Die Einführung des Organisationsmodells Arbeitsamt 2000 bringt deutliche Umstellungsprobleme hervor. -- A DEA-based technical efficiency analysis shows strong differences in the relative efficiency of West German employment offices. Efficiency was examined in two dimensions: first, activity, defined in terms of the number of placements and program entrants in relation to staff inputs; second, effectiveness, defined in terms of transitions of program participants and the unemployed into regular employment. The dynamics of the local labor market (measured by the inflow and outflow rates), the workload, and the size of the employment offices are important determinants of performance differences. Case studies in eight employment offices showed that excessive bureaucratic regulation of PES offices and constant changes in German labor market policies prevent local employment offices from developing their full potential. Learning from good practice and sustainable improvements in efficiency and effectiveness are difficult to achieve under these circumstances. There is, moreover, strong evidence for major shortcomings in providing placement services to employers as well as in the implementation of further training. The new reform model for employment offices Arbeitsamt 2000, has caused considerable disruption and management problems in its introductory phase.