research

The legal framework for corporate governance: explaining the development of contract law in Germany and the United States

Abstract

How are new forms of industrial organization accommodated into a countryslegal frameworks, and what effect does this have on the ability of firms toinnovate. Variations in the broad institutional organization of the German andUS political economies result in different processes of contract lawmodernization in the two countries, with important implications for innovation trajectories. The German institutional infrastructure encourages firms todevelop cooperative diversified quality production (DQP) inter-firm strategies.This is promoted through highly regulative contract laws and the existence ofstrong trade associations that firms engage to create standardized industryframeworks. These contracting arrangements allow the diffusion ofstandardized governance structures showing firms how to create rules neededto manage complex new forms of organization. While strongly supporting DQPstrategies and discouraging opportunistic product market strategies, Germanpatterns of contract law regulation place important constraints against moreinnovative product market strategies. In the United States legal resources aredecentralized across firms, trade associations have few law-makingcompetencies, and courts do not regulate the distribution of risks across firms.Contractual frameworks are developed on a firm-by-firm basis and slowlyaccommodated within the legal system through the generation of courtprecedent. This system encourages radical innovation in the law, an importantprerequisite for innovative product market strategies more generally. However,the paper shows that a necessary trade-off of legal innovation in the US is thatcourts cannot implement German-style contract law regulation to constrainopportunism, while the decentralization of legal resource inhibits the creation ofstandardized contractual frameworks needed for DQP strategies. Through anextensive game theory analysis of bargaining between courts and large firms,the paper explains why these equilibria are maintained, despite strong incentives in the German case for some large firms to deviate. -- Wie sind neue Formen industrieller Organisation an die rechtliche Verfaßtheiteines Landes angepaßt und welche Folgen hat dies für die Innovationsfähigkeitvon Unternehmen . Generelle Unterschiede in der institutionellen Organisationder jeweiligen politischen Ökonomie in Deutschland und in den USA führen zu unterschiedlichen Formen der Modernisierung des Vertragsrechts in beidenLändern. Dies hat wichtige Auswirkungen auf den Typus der Innovations-Entwicklung.Die spezifische Ausprägung des Institutionengefüges in Deutschlandbegünstigt vor allem eine kooperativ angelegte diversifizierteQualitätsproduktion (DQP), an der mehrere Unternehmen beteiligt sind. Dieswird gestützt durch ein hochreguliertes Vertragsrecht und starkeGewerkschaften; die Verbände nutzen dies, um für alle Unternehmen geltendeRegelungen zu entwickeln. Diese Art, vertragliche Vereinbarungen zuentwickeln und zu gestalten, führt zu einer allmählichen Verbreitung allgemeingültiger Governance-Strukturen, durch die die Unternehmen erfahren, wie sie Regelungen entwickeln können, um neue, komplexe Formen der Zusammenarbeit zu managen. Das in Deutschland verbreitete Vertragsrecht erweist sich als vorteilhaft für DQP-Strategien und als hinderlich für kurzfristigorientierte Produktmarktstrategien; es führt aber auch zu schwerwiegenden Einschränkungen bei der Entwicklung innovationsorientierter Produktmarktstrategien.In den USA ist die juristische Kompetenz, gerade auch, was die Klärung juristischer Grundsatzfragen angeht, auf viele Unternehmen verteilt.Gewerkschaften haben nur geringe Möglichkeiten, die Gesetzgebung zubeeinflussen und die Gerichte regulieren nicht, wie die Risiken aus derZusammenarbeit von Unternehmen aufgeteilt werden. Die rechtlichen Rahmungen vertraglicher Vereinbarungen werden fallweise in Unternehmenentwickelt; gerichtliche Musterentscheidungen passen sie dann Schritt fürSchritt an die bestehenden gesetzlichen Regeln an. Dies begünstigt radikalereInnovationen in der Gesetzgebung; sie wiederum sind generell eine wichtige Voraussetzung für innovative Produktmarktstrategien. In dem Papier wird gezeigt, daß der schnellen Innovationskraft des amerikanischenGesetzgebungssystems als Nachteil gegenübersteht, daß die Gerichte keine Regulierungen einführen können, die dem in Deutschland entwickelten Vertragsrecht vergleichbar und durch das sehr schnelle, quasi opportunistische Marktorientierungen einzuschränken wären. Die Dezentralisierung juristischerKompetenz in den USA verhindert die Schaffung eines allgemein gültigenrechtlichen Rahmens, der wiederum Voraussetzung für eine diversifizierte Qualitätsproduktion ist.Durch eine ausführliche spieltheoretische Analyse von Aushandlungsprozessen zwischen Großunternehmen und Gerichten wirderklärt, warum sich die jeweils spezifischen Gleichgewichtssituationen erhalten, auch wenn es in Deutschland für einige Großunternehmen starke Anreize gibt, davon abzuweichen.

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