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Patientenverfügungen in Deutschland: empirische Evidenz für die Jahre 2005 bis 2007
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Abstract
Informationen zur Verbreitung von Patientenverfügungen in der Gesamtbevölkerung beruhen in Deutschland meist auf nicht-repräsentativen kleinen klinischen Stichproben und anekdotischer Evidenz. Aus wissenschaftlicher Sicht sind repräsentative Untersuchungen bedeutsam, die es neben der Deskription erlauben die Bedingungen zu untersuchen, unter denen Menschen, noch ehe sie persönlich betroffen sind, also im präklinischen Kontext, bereit sind - oder aber für sich selbst ablehnen - eine Patientenverfügung zu hinterlegen. In vier Erhebungen ergeben sich ähnliche Größenordnungen von rund 10 % (Bereich: 7-14%) der Erwachsenen, die eine Patientenverfügung hinterlegt haben. Die aktuellste Erhebung ist eine Sondererhebung der Längsschnittstudie "Sozio-oekonomisches Panel" (SOEP) bei 1000 Erwachsenen im Jahr 2007. Danach hat nur jeder zehnte Erwachsene eine Patientenverfügung erstellt. Kompatibel damit ist der Anteil von 7 %, der in dieser Erhebung für nahe stehende Verstorbene angegeben wird. In einer SOEP Sondererhebung im Sommer 2006 gaben etwa 11 % von 400 Befragten an, eine Patientenverfügung erstellt zu haben. In einer Umfrage der Infratest-Finanzforschung im Auftrag der Deutschen Hospizstiftung gaben dies Ende 2005 14 % an. Wir erläutern, warum dieser Wert vermutlich eine Überschätzung darstellt. Weitere Analysen zeigen die sozialen, biografischen und bildungsbezogenen Bedingungen, die zwischen den Menschen differenzieren, die eine Patientenverfügung erstellt haben oder aber für sich explizit ablehnen, eine Patientenverfügung zu erstellen. Die Befunde zeigen, dass neben dem Alter und schlechterem Gesundheitsstatus vor allem die persönliche Erfahrungen mit dem Tod von Angehörige begünstigt, dass eine Patientenverfügungen erstelltund hinterlegt wurde.