Vielfalt als journalistischer Wert? : eine Analyse der Nutzung von Expertenquellen in der Berichterstattung mit Text-Mining und klassischer Inhaltsanalyse

Abstract

In einer Wissensgesellschaft können Expertenquellen im Journalismus dazu beitragen, die Recherchetiefe der Berichterstattung zu erhöhen. In dieser Arbeit wird analysiert, in welchem Umfang und wie sie genutzt werden. Außerdem wird untersucht, inwieweit ihre Auswahl Vielfaltskriterien genügt. Auf Basis von Rent-Seeking sowie Qualität, Vielfalt und sozialer Homophilie im Journalismus wird die Berichterstattung der Süddeutschen Zeitung mit einer Kombination von klassischer Inhaltsanalyse und Text-Mining (LDA-Topic-Modeling) analysiert. Die Ergebnisse bestätigen die Resultate anderer Studien, dass viele Themen, in denen Expertenquellen genutzt werden, nicht wissenschaftliche sind, sondern wirtschaftliche und politische, und dass die Nutzungsart stärker von Meinungsäußerungen als von Faktenaussagen geprägt ist. Bei den Vielfaltskriterien war vor allem auffällig, dass 83 Prozent der Expertenquellen männlich waren und einige Expert*innen mehrfach von Journalist*innen angefragt wurden. Auf Basis der Ergebnisse ist zu diskutieren, wie und in welchen Bereichen die Vielfalt von Expertenquellen erhöht werden kann

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