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Die Rolle alternativer Wohlstandsindikatoren bei der Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Reprint eines Gutachtens für den Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung vom September 1972
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Abstract
Der Deutsche Bundestag hat Ende 2010 eine Enquete-Kommission zum Thema „Wachstum, Wohlstand und Lebensqualität“ eingerichtet, die ihre Arbeit Anfang 2011 aufgenommen hat und die bis zum Ende der Legislaturperiode einen Bericht und Empfehlungen abgeben soll. Eine wesentliche Aufgabe dieser Kommission, der 17 Abgeordnete und 17 sachverständige Mitglieder angehören, ist die Diskussion und Erarbeitung „alternativer Wohlstands-Indikatoren“, die das Bruttoinlandsprodukt (BIP, im Englischen: GDP) als politische Zielgröße ergänzen oder ersetzen können. Damit ist die Thematik dieser Enquete-Kommission eng mit der Weiterentwicklung der amtlichen Statistik und der gesamten Forschungs-Infrastruktur in den Sozial-, Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften verbunden. Die Arbeitspapier-Reihe des RatSWD, die insbesondere der Diskussion der konzeptionellen und organisatorischen Weiterentwicklung von Statistik und Forschungsinfrastruktur dient, wurde deswegen ausdrücklich für Beiträge geöffnet, die sich mit methodischorganisatorischen Fragen alternativer Wohlstandsindikatoren beschäftigen. Das erste Arbeitspapier zur Indikatoren-Thematik wurde von Sonja C. Kassenböhmer und Christoph M. Schmidt (RatSWD Working Paper Nr. 167: Beyond GDP and Back: What is the Value-Added by Additional Components of Welfare Measurement?) geschrieben. Christoph Schmidt ist Präsident des RWI Essen, Mitglied im Sachverständigenrat zur Beurteilung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und auch sachverständiges Mitglied in der Enquete-Kommission. Das hier vorliegende Arbeitspapier ist ein Nachdruck eines Gutachtens für den Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung aus dem Jahr 1972. Das ursprüngliche Manuskript ist also nahezu 40 Jahre alt. Aber der Nachdruck dieses Gutachtens lohnt sich, da es sich mit methodischen und organisatorischen Fragen „alternativer Wohlstandsindikatoren“ beschäftigt, die heute noch bzw. wieder aktuell sind. Verwiesen sei in diesem Zusammenhang auch auf ein Gutachten, das Wolfgang Zapf 1975 für die „Kommission für wirtschaftlichen und sozialen Wandel“ schrieb (W. Zapf, Sozialberichterstattung: Möglichkeiten und Probleme, Göttingen 1976: Verlag Otto Schwartz & Co). Der hier abgedruckte Text wurde nie in der Original-Form des Gutachtens veröffentlicht. Er wurde von zwei Pionieren der Sozialindikatoren-Bewegung in Deutschland geschrieben: Hans-Jürgen Krupp und Wolfgang Zapf, die 1972 als Professoren für Volkswirtschaftslehre (an der Johann Wolfgang Goethe Universität in Frankfurt am Main) und Soziologie (an der Universität Mannheim) tätig waren. Beide waren Leiter des SPES-Projektes; einem hoffnungsvollen DFGProjekt über ein „SozialPolitisches Entscheidungs- und Indikatoren-System“. Aus dem SPES-Projekt ist der DFG-Sonderforschungsbereich „Mikroanalytische Grundlagen der Gesellschaftspolitik“ (1979 bis 1990) hervorgegangen, der wiederum u. a. die Grundlagen für den RatSWD legte. Und Hans-Jürgen Krupp und Wolfgang Zapf haben auf verschiedene Art und Weise zu den Gründern des „Rats für Sozial- und Wirtschaftsdaten“ gehört.