research

Rezension: N. Brieskorn/ G. Stiening (hrsg. v.), Francisco de Vitorias ‚De Indis‘ in interdisziplinärer Perspektive. Reihe II: Untersuchungen, Band 3, frommann-holzboog. Stuttgart-Bad Cannstatt 2011 ; K. Bunge/ S. Schweighöfer/ A. Spindler/ A. Wagner (hrsg. v.), Kontroversen um das Recht / Contending for Law. Beiträge zur Rechtsbegründung von Vitoria bis Suáre z, Reihe II: Untersuchungen, Band 4, frommann-holzboog. Stuttgart-Bad Cannstatt, 2011

Abstract

Die beiden anzuzeigenden Bände kommen zur rechten Zeit und dürfen eine breite Resonanz erwarten. Dies ist allerdings nicht der Tatsache geschuldet, dass politische Ideengeschichte gegenwärtig Konjunktur hätte. Die daran interessierte Zielgruppe haben beide Bände natürlicherweise im Blick. So wird verlässlich über die grossen Debatten der Spanischen Spätscholastik zum „ius gentium“ informiert, wie z.B. über die Frage nach einem säkularen Naturrecht, der Rechtfertigung von Eroberungskriegen und Fragen des christlichen Missionsrechts. Auf diese Themen wird zurückzukommen sein. Von aktueller Bedeutung sind beide Bände vielmehr, weil sie die Suche nach der richtigen Perspektive auf das Völkerrecht im Kontext der Spanischen Spätscholastik zum Generalthema machen. Ist das Völkerrecht der Spanischen Spätscholastik primär aus einer Perspektive des Rechts, der Philosophie oder der Theologie zu verstehen? Diese Frage musste die damalige Zeit interessieren, war doch historisch nicht ausgemacht, dass Rechtsbeziehungen mit nicht-christlichen Völkern denselben Prinzipien gehorchten wie denjenigen zwischen den Völkern der „Alten Welt“. Die Bände gehen also zu Recht der Frage nach der richtigen Perspektive (und der zuständigen Disziplin) für Fragen des Völkerrechts nach

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