Stellenwert laborchemischer Surrogatparameter zur Diagnostik thrombembolischer Ergebnisse bei vermuteter oder bestätigter Covid-19-Infektion

Abstract

In der vorliegenden Arbeit wurden 1334 Patienten, die während der sogenannten „ersten CoViD-19-Welle“ im Frühjahr 2020 im Klinikum Ingolstadt stationär aufgenommen wurden, retrospektiv hinsichtlich des Auftretens einer Infektion mit SARS-CoV-2 und dem Auftreten eines thromboembolischen Ereignisses untersucht. Das Gesamtkollektiv wurde in 4 Subgruppen aufgeteilt (Nachweis einer Infektion mit SARS-CoV-2/Nachweis einer Lungenarterienembolie, kein Nachweis einer Infektion mit SARS-CoV-2/Nachweis einer Lungenarterienembolie, Nachweis einer Infektion mit SARS-CoV-2/kein Nachweis einer Lungenarterienembolie, kein Nachweis einer Infektion mit SARS-CoV-2/kein Nachweis einer Lungenarterienembolie) und hinsichtlich der Verteilung klinischer und laborchemischer Surrogatparameter untersucht. Der Fokus lag dabei insbesondere auf dem Nutzen der D-Dimere für die Diskriminierung eines thromboembolischen Ereignisses im Verlauf einer SARS-CoV-2-Infektion. In diesem Kontext wurde auch die Häufigkeit von Lungenarterienembolien evaluiert. Zwar konnte eine divergierende Verteilung klinischer sowie laborchemischer Parameter in Abhängigkeit einer Infektion mit SARS-CoV-2 gezeigt werden, verlässliche Diskriminierung für die Abgrenzung zu Lungenarterienembolien war jedoch nicht möglich. Retrospektiv konnte der postulierte Schwellenwert der D-Dimere mit 2000 µg/l bzgl. der Verdachtsdiagnose einer Lungenarterienembolie im Rahmen einer Infektion mit SARS-CoV-2 bekräftigt werden. Allerdings ist diese Annahme nur im Setting einer ersten Inaugenscheinnahme des Patienten in einer Notfallklinik zu sehen. Daten bzgl. der Entwicklung von D-Dimeren im stationären Setting wurden nicht erhoben, insofern lassen sich für diesen Fall auch keine verlässlichen Rückschlüsse ziehen. Eine erhöhte Rate an Lungenarterienembolien im Zusammenhang mit einer Infektion mit SARS-CoV-2 konnte im untersuchten Kollektiv nicht beobachtet werden. Die Limitationen der vorliegenden Arbeit sind zum einen durch die Heterogenität des Kollektivs sowie auch durch den retrospektiven Ansatz bedingt

    Similar works