Charakterisierung der Regulation von AFP durch die p53-Familie im HCC

Abstract

Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) ist weltweit eine der häufigsten Tumorerkrankungen. Im Hinblick darauf, dass kurative Therapien wie die Lebertransplantation, die Resektion und lokal ablative Verfahren nur im Anfangsstadium des HCC und nur für eine bestimmte Gruppe von Patienten möglich sind, ist es wichtig, neue Therapieansätze zu entwickeln, welche die Heilungschance und die Überlebensrate für Patienten mit HCC verbessern. Der Fokus der vorliegenden Arbeit richtet sich auf das Alpha-Fetoprotein (AFP), das im gesunden Lebergewebe eines Erwachsenen nur in geringen Mengen exprimiert wird, dessen Expression aber im tumorösen Gewebe stark verstärkt wird. Neben der daraus abgeleiteten Funktion als Tumormarker für das HCC, wirkt AFP auch als tumorförderndes Antigen. So kann sich eine gesteigerte AFP-Menge auf die Funktion antigenpräsentierender Zellen und natürlicher Killerzellen negativ auswirken. Diese Schwächung der Immunantwort kann dann zur verstärkten Onkogenese und verstärktem Tumorwachstum führen. Ein wichtiger Repressor von AFP ist das p53-Protein, das aber in über der Hälfte aller Tumore mutiert oder deletiert ist. Dadurch ist eine p53-vermittelte Repression der AFP-Expression nicht mehr möglich und AFP kann in malignen Zellen hochreguliert werden. Wenig untersucht hingegen sind die p53-Familienmitglieder TAp63, TAp73 und ihre dominant negatigen Isoformen in Bezug auf die Regulation der AFP-Expression. Die genauen Zusammenhänge zwischen der p53-Familie und der AFP-Expression wurden daher in dieser Arbeit auf molekularer Ebene untersucht. Dazu wurden Hep3B-Zellen mit Plasmiden, die Gene der p53-Familie (p53, TAp63, TAp73, und ∆Np73) enthielten, transfiziert und analysiert. Dabei konnte gezeigt werden, dass die Transfektion mit p53, TAp63 und TAp73 zu einer Abnahme der AFP-Menge führte. ∆Np73 zeigte keinen suppressiven Effekt auf die AFP Proteinmenge; im Gegenteil ∆Np73 führte zu einer Induktion von AFP. Dies unterstreicht die onkogenen Eigenschaften der ∆N-Formen der p53 Familie in der Regulation von AFP im HCC. Darüber hinaus ergab eine Bindungsstellenanalyse, dass in der Promotorregion und innerhalb der Intronabschnitte des AFP-Gens Bindungsstellen für p53, TAp63 und TAp73 vorliegen. Damit konnte durch diese Dissertation erstmals gezeigt werden, dass p63 ein hier erstmals beschriebener Repressor des AFP-Gens ist und somit die Funktion von p53 und TAp73 in der AFP-Regulation unterstützt ∆Np73 aktivierende Eigenschaften in Bezug auf die AFP-Transkription besitzt und sich somit antagonistisch zu p73 verhält, ∆Np73 aktivierend auf die AFP Expression wirkt, was wiederum die Onkogenität der trunkierten Isoformen der p53 Familie im HCC unterstreicht in Intron 1-4 des AFP-Gens Bindungsstellen für p53 Familienmitglieder lokalisiert sind sowohl der AFP-Promotor als auch Intron 1-4 des AFP-Gens Bindungsstellen für TAp63 aufweisen. Gerade im Hinblick auf AFP als onkogenes Protein werden durch diese Ergebnisse Grundlagen für die Entwicklung möglicher neuer Therapieoptionen für das HCC gelegt

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