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Die US-Wirtschaft vor der Rezession - was sollte Europa tun?

Abstract

Stehen die USA vor einer Rezession und wenn ja, hat die europäische Politik Grund zur Sorge? Wie groß ist das Risiko für die europäische Wirtschaft und welche Gegenmaßnahmen sollten in Europa eingeleitet werden? Andreas Rees, UniCredit, Deutschland, sieht die US-Wirtschaft nicht kurz vor, sondern schon in einer Rezession: "Etliche gängige Konjunkturindikatoren deuteten zuletzt auf eines hin: Die Rezession in den USA steht nicht kurz bevor. Vielmehr dürfte sie schon bereits seit einigen Wochen Realität sein." Ein "Laissez-faire" der Wirtschaftspolitik sei daher nicht angebracht. Statt die Hände in den Schoss zu legen, sollte gezielt und dosiert vorgegangen werden. Allerdings sei die Weltwirtschaft in den letzten Jahren von den USA unabhängiger geworden. Und die deutschen Unternehmen stünden im Vergleich immer noch gut da. Das eigentliche Problem in Deutschland sei auch nicht der Unternehmenssektor, sondern die privaten Haushalte. Rees schlägt drei Maßnahmen vor: erstens, die Absenkung der Steuersätze für Geringverdiener und eine Ausweitung des Grundfreibetrags, zweitens eine Reduzierung, oder zumindest eine Verhinderung weiter steigender Renten- und Krankenversicherungsbeiträge, und drittens eine Qualifizierungsoffensive und mehr öffentliche Investitionen in Bildung. Martin Hüfner, HypoVereinsbank, sieht vor allem bei den mittelfristigen Perspektiven der US-Wirtschaft negative Struktureffekte. Der Wohnungsbausektor werde nach dem Einbruch auch im nächsten Jahr nicht wieder zu seiner alten Dynamik zurückfinden. Das Gleiche gelte für die Konsumenten. Für Europa sieht Hüfner allerdings nur eine geringe Gefahr: "Was die Eigendynamik angeht, steht Europa immer noch gut da. Der Aufschwung hat hier später begonnen. Er hat seine ganze Kraft noch gar nicht voll entfaltet.Konjunktur, Wirtschaftspolitik, Wirtschaftskrise, Unternehmen, Immobilienwirtschaft, Vereinigte Staaten, Europa, Deutschland

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