research

Der Aufbau sozialer Beziehungen mit einem Roboter. Eine Beobachtungsstudie im Feld

Abstract

Roboter nehmen in letzter Zeit vermehrt Einzug in verschiedene Lebensbereiche. Es werden nicht nur Haushaltsroboter, die staubsaugen, oder Roboter, die vorrangig Entertainment-Zwecken dienen, angeboten, sondern in einigen Altenheimen werden Roboter bereits eingesetzt, um Senioren Gesellschaft zu leisten. Vor diesem Hintergrund untersucht die Studie als Teil des EU Forschungsprojektes SERA (Social Engagement with Robots and Agents), ob und inwiefern soziale Beziehungen zu Robotern aufgebaut werden. In einer Beobachtungsstudie und einem anschließenden qualitativen Interview wurden drei weibliche Teilnehmer (zwischen 50 und 65 Jahren) über eine Woche in der Interaktion mit einem Nabaztag beobachtet. Dieser Roboter in Hasenform wurde für die Studie so programmiert, dass er mit den Untersuchungsteilnehmerinnen Dialoge rund um das Thema Gesundheit und Fitness führen konnte. Der Roboter nutzte Sprachoutput, der Input von Seiten der Teilnehmerinnen wurde über Ja/Nein Knöpfe vorgenommen. Mit einer Webcam wurden 66 Interaktionen aufgezeichnet. Die kategorienbasierte Auswertung der Transkripte zeigte z.B., dass der Nabaztag häufig natürlich-sprachlich adressiert wurde und ihm beispielsweise alltägliches Verhalten erklärt wurde, obwohl die Probandinnen wussten, dass der Roboter sie nicht verstehen kann, da eine Interaktion nur über die Knöpfe möglich war. Die Ergebnisse zeigen, dass durchaus Beziehungen aufgebaut werden und lassen Schlüsse über die soziale Natur des Menschen zu

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