Regulation von chemokine-like receptor 1 in hepatischen Sternzellen

Abstract

Es konnte an einem relativ großen NAFLD-Patientenkollektiv gezeigt werden, dass es geschlechtsabhängige Unterschiede in der Expression von CMKLR1 bei NASH-Patienten gibt. So wurde nachgewiesen, dass bei den männlichen Patienten des Kollektivs die hepatische CMKLR1 mRNA positiv mit dem NASH activity score und den darin eingehenden Merkmalen Entzündung und Fibrose korreliert. Bei den weiblichen Patienten zeigte sich kein solcher Zusammenhang. Des Weiteren lassen die sowohl in der gesamten Kohorte als auch in beiden Geschlechtern gefundenen schwachen Assoziationen zwischen der CMKLR1 mRNA und der Komorbidität Diabetes mellitus Typ 2 auf einen Zusammenhang schließen. Diese Ergebnisse sind jedoch mit Vorsicht zu interpretieren und es bedarf hier weiterer Untersuchungen, um einen wirklichen Zusammenhang annehmen oder ablehnen zu können. Auch zeigte sich bei den weiblichen Patienten des Kollektivs ein Trend zu erhöhten CMKLR1 mRNA-Werten bei Patientinnen mit Hypercholesterinämie. Doch auch diese Assoziation ist mit Vorsicht zu interpretieren und es bedarf weiterer Untersuchungen in diese Richtung. Bei Stimulation von humanen Sternzellen und Zellen der LX-2-Zellreihe mit IL-6, Leptin, TGF-β, TNF-α und Lipopolysaccharid und anschließender Analyse von CMKLR1 mittels Immunoblot in den Zelllysaten, konnte keine Veränderung von CMKLR1 festgestellt werden. Die Studie zeigt somit, dass ein Zusammenhang zwischen der hepatischen CMKLR1 mRNA und der NASH besteht. Dass die hepatischen Sternzellen in diesem Zusammenhang zu der erhöhten CMKLR1-Expression beitragen, scheint auf Grundlage der hier erhobenen Daten unwahrscheinlich. Da jedoch in den Stimulationsversuchen Proteine analysiert wurden und eine differenzielle Regulation von CMKLR1 auf Protein- und mRNA-Ebene diskutiert wird, sind weitere Untersuchungen notwendig, um diese Frage abschließend zu klären. Bei den Analysen von Chemerin in den obig beschrieben Stimulationsversuchen zeigten sich keine Veränderungen der Proteinkonzentration in den Zellysaten. Wurden die Konzentrationen an löslichem Chemerin in den Überständen der Experimente untersucht, konnte eine signifikante Abnahme der Konzentration bei den Stimulationen mit LPS und TNF-α nachgewiesen werden. Bei den Stimulationen mit TGF-β zeigte sich ein Trend zu erniedrigten Konzentrationen von löslichem Chemerin. Die hepatischen Sternzellen scheinen also mit ein Grund für die veränderten Chemerinkonzentrationen in der Leber und im Serum bei NASH-Patienten zu sein. Da die Ergebnisse der Stimulationsversuche von hepatischen Sternzellen zum Teil den Ergebnissen gleicher Stimulationen mit Hepatozyten widersprechen [39] und diese einen viel größeren Zellanteil in der Leber besitzen, gilt es in weiteren Untersuchungen zu klären, wie groß der Einfluss von Konzentrationsänderungen an Chemerin in HSCs auf die gesamte Leber wirklich ist

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