Klinische Wertigkeit der Radiologischen Darstellung des „abführenden Schenkels“ mittels Dickdarmmonokontrast im Rahmen der präoperativen Routinediagnostik vor Ileostomarückverlagerung

Abstract

ZIEL DER ARBEIT: Zu evaluieren, inwiefern der Befund des Dickdarmmonokontrastes im Rahmen der klinischen Routinediagnostik in der Indikationsstellung zur Rückverlagerung eines Stomas relevant ist. Ferner soll anhand der Follow-up Untersuchung die Validität des in der Darstellung des abführenden Schenkels als pathologisch beschriebenen Befundes in Bezug auf mögliche Spätfolgen analysiert werden. MATERIAL UND METHODIK: Es wurden 252 Patienten mit 274 Dickdarmmonokontrast-Untersuchungen retrospektiv basierend auf den schriftlichen Dokumentationen des Radiologischen Informationssystems (RIS) bezüglich reeller Stenosen, einer rektalen Inkontinenz sowie einer Anastomoseninsuffizienz analysiert und ausgewertet. Ferner wurde das Follow-up ausgewählter Patienten mit pathologischen Befunden im Dickdarmmonokontrast anhand der Dokumentation im Krankenhausinsformationssystem (KIS) durchgeführt und bezüglich permanenter Inkontinenz, eines Ileus bei reellen Stenosen und Beschwerden auf Grund einer Anastomoseninsuffizienz ausgewertet. ERGEBNISSE: Es wurden die Daten von 252 Patienten mit 274 Untersuchungen im Zeitraum von 2005 – 2011 retrospektiv ausgewertet. In 33 Fällen wurden reelle Stenosen, in 80 Fällen eine rektale Inkontinenz für flüssiges Kontrastmittel, in acht Fällen eine klinisch relevante Anastomoseninsuffizienz diagnostiziert. Trotz dieser Befunde, die eigentlich eine relative Kontraindikation gegen eine Rückverlagerungsoperation darstellen, wurde eine Stomarückverlagerung in 92 von 274 Fällen durchgeführt. 40 Patienten zeigten im Monokontrast pathologische Befunde und entwickelten im Follow-up Spätkomplikationen im Sinne eines Ileus bei reellen Stenosen, einer permanenten rektalen Inkontinenz sowie Schmerzen und chronische rektale Entzündungen bei Anastomoseninsuffizienz. SCHLUSSFOLGERUNG: Die radiologische Darstellung des abführenden Schenkels im Dickdarmmonokontrast hatte in der klinischen Routinediagnostik in etwa einem Drittel der Fälle nur wenig klinisch-therapeutische Relevanz. Somit sollte diese Untersuchung in der klinischen Routine nur nach sorgfältiger Indikationsstellung bezüglich der klinischen Konsequenzen unter Berücksichtigung der funktionellen und dynamischen Bildgebung durchgeführt werden

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