Alternative Finance for Small and Medium-sized Enterprises

Abstract

Die Dissertation besteht aus fünf unabhängigen Artikel mit verschiedenen Koautoren. Im Folgenden werden die Artikel kurz vorgestellt. 1.Artikel: Description-text related soft information in peer-to-peer lending -- Evidence from two leading European platforms In diesem Artikel analysieren wir die Rolle von weichen Faktoren für die Erklärung der Finanzierungs- und der Ausfallwahrscheinlichkeit in P2P-Lending. Wir nutzen Daten von zwei führenden europäischen P2P-Lending-Plattformen, Auxmoney und Smava, und leiten verschiedene weiche Faktoren aus dem Beschreibungstext des Kreditantrages ab. Wir zeigen, dass der Einfluss von weichen Faktoren vom Plattform-Design abhängt. Bei Auxmoney, der weniger restriktiven Plattform, hängen weiche Faktoren signifikant mit der Finanzierungswahrscheinlichkeit zusammen. Bei Smava hingegen besteht lediglich ein Zusammenhang zwischen zwei Schlagwörtern und der Finanzierungswahrscheinlichkeit. Durch die Untersuchung von abgeschlossenen Krediten von beiden Plattformen können wir außerdem zeigen, dass weiche Faktoren kaum mit der Ausfallwahrscheinlichkeit zusammen hängen. Harte Informationen, insbesondere der Zinssatz, sind hier von großer Bedeutung. Insgesamt deutet unsere Untersuchung darauf hin, dass weiche Faktoren Investoren dabei helfen, effektiv über die Kreditwürdigkeit von potentiellen Kreditnehmern zu entscheiden, wenn keine harten Faktoren zur Verfügung stehen. Sofern auch harte Faktoren bereitgestellt werden, verlassen sich Investoren auf diese Informationen, um zu entscheiden, in welche Kredite sie investieren. 2. Artikel: German Mittelstand Bonds: Yield Spreads and Liquidity Seit der Einführung von Mittelstandsanleihen sind die am Markt beobachteten Yield Spreads beständig gewachsen. In diesem Artikel untersuchen wir empirisch wie wichtig die Illiquidität dieser Anleihen für die Erklärung des Yield Spreads ist. Hierfür analysieren wir 92 Mittelstandsanleihen, um die Größe der Liquiditätsprämie zu bestimmen. Wir verwenden zwei verschiedenen Liquiditäts-Maße: den LOT liquidity estimate und die Geld-Brief-Spanne. Zudem kontrollieren wir für das Ausfallrisiko der Anleihen und Unternehmenscharakteristika. Unsere Ergebnisse zeigen, dass Investoren tatsächlich eine Liquiditätsprämie verlangen. Diese Prämie ist für Mittelstandsanleihen hoch und ist ungefähr doppelt so groß wie die Liquiditätsprämie von spekulativen US-Unternehmensanleihen. 3. Artikel: Pricing in the online invoice trading market: First empirical evidence Die Möglichkeit, ausstehende Rechnungen über Online-Invoice-Trading vorzufinanzieren, stellt für KMU eine Change dar, kurzfristige Verbindlichkeiten aufzunehmen. Das Ziel dieses Artikels ist es zu untersuchen, ob die Gefahr von Zahlungsschwierigkeiten adäquat in den Preisen auf diesen Online-Invoice-Trading-Plattformen wiedergespiegelt wird. Wir nutzen Daten von der britischen Plattform MarketInvoice, dem Marktführer im Bereich Onlince-Invoice-Trading und untersuchen, welche Faktoren die Ausfallwahrscheinlichkeit und die Ausfallrate erklären können. Wir zeigen, dass der Zinssatz ein wichtiger Prädiktor sowohl der Ausfallwahrscheinlichkeit als auch der Ausfallrate ist. Außerdem hängen die Duration und der finanzierte Anteil der Rechnungen signifikant mit der Ausfallwahrscheinlichkeit zusammen. Da die Plattform im Beobachtungszeitraum den Preismechanismus geändert hat, haben wir außerdem die Möglichkeit, zwei Preismechanismen zu vergleichen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Ausfallwahrscheinlichkeit während der Auktionsperiode höher war. Allerdings war auch die Nettorendite der Investoren in diesem Zeitraum höher. 4. Artikel: Dynamics of Investor Communication in Equity Crowdfunding Equity-Crowdfunding gibt privaten Investoren die Möglichkeit, in (sehr riskante) Start-ups zu investieren. Die Start-ups, die sich über Equity-Crowdfunding finanzieren, können freiwillig mit ihren Investoren durch das Veröffentlichen von Updates kommunizieren. Die bisherige Literatur impliziert, dass Updates die Investitionen in die jeweilige Crowdfunding-Kampagne erhöhen. Wir untersuchen das Kommunikationsverhalten von Start-ups während und nach der Finanzierungsphase und analysieren, ob Start-ups strategisch Updates mit einer gewissen Sprache oder einem gewissen Inhalt veröffentlichen. Dafür verwenden wir händisch gesammelte Daten von den beiden größten deutschen Equity-Crowdfunding-Plattformen Companisto und Seedmatch. Wir finden Hinweise darauf, dass Start-ups strategisch mit ihren Investoren kommunizieren. 5. Artikel: Paralyzed by shock and confused by glut: The portfolio formation behavior of peer-to-business lending investors In diesem Artikel untersuchen wir das Investorenverhalten auf einer Peer-to-Business-Lending-Plattform und finden Hinweise darauf, dass Investoren an zwei neuen Investmentfehlern leiden: dem default shock bias und dem deep market bias. Investoren schrecken von Investitionen in neue Kredite zurück und hören somit auf, ihr Portfolio zu diversifizieren wenn sie einen Kreditausfall erlebt haben. Dieses Verhalten resultiert in einer Verschlechterung des Rendite-Risiko-Profils des Portfolios. Außerdem scheinen Investoren von einer großen Auswahl an verschiedenen Kreditprojekten überfordert zu sein. Dementsprechend investieren sie weniger in neue Kredite. Dies wirkt sich wiederum negativ auf das Rendite-Risiko-Profil des Portfolios aus. Erfahrung auf der Plattform reduziert den Effekt des deep market bias. Um das Rendite-Risiko-Profil der Portfolios zu untersuchen, schätzen wir Value-at-Risk-Maße und leiten den risk-adjusted return on capital (RAROC) ab

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