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Protest für bessere Bildung: Ist der Bologna-Prozess reformbedürftig?
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Abstract
Der im Jahr 1999 initiierte Bologna-Prozess sollte ein entscheidender Schritt zur Konstituierung eines europäischen Hochschulraumes sein. Ist die Reform gescheitert? Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung, betont, dass der Bologna-Prozess viele wichtige Veränderungen an den deutschen Hochschulen erfolgreich herbeigeführt und eine Angleichung der europäischen Hochschulsysteme ermöglicht hat. Allerdings seien auch Fehler zu konstatieren, etwa dort, wo der Stoff des Diplom- oder Magisterstudiums einfach in den Bachelor übertragen wurde. Ein anderer Mangel, der mit der Reform einherging, sei die unnötige Regelungsdichte. Doch nicht zuletzt durch den Protest der Studierenden sei in der Hochschullandschaft einiges in Bewegung gekommen. Für Dieter Timmermann, Rektor der Universität Bielefeld, ist eine Reform der Bologna-Reform dringend erforderlich. Er schlägt die Umsetzung des nordamerikanischen Modells vor, nämlich eines gestuften Studiensystems, welches im "Bachelorstudium die wissenschaftsbasierte Persönlichkeitsbildung", in den "professional schools" eine berufsorientierte wissenschaftliche Masterausbildung und in den "graduate schools" die Ausbildung von Doktoranden auf höchstem wissenschaftlichen Niveau zum Ziel hat. Wolfgang Heubisch, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, sieht weder bei den Zielen noch bei dem Instrumentarium Reformbedarf. Es mangele aber an einer konsequenten Umsetzung des Instrumentariums auf europäischer und nationaler Ebene. Und auch Horst Hippler, Präsident des Karlsruher Instituts für Technologie, sieht Mängel in der Umsetzung der Reform.Bildungspolitik, Hochschulreform, Bildungsreform Studium, Studierende, Deutschland, Bologna-Prozess