research

Kündigungsschutzrecht in den USA und in Deutschland: ein Beitrag zur ökonomischen Rechtsvergleichung

Abstract

Der Beitrag plädiert für die Verwendung der ökonomischen Analyse als Methode der Rechtsvergleichung. Mit ihrer Hilfe wird gezeigt, daß das Vorurteil unbegründet ist, der Kündigungsschutz sei in den USA ?schwächer? (arbeitgeberfreundlicher) als in Deutschland. Die erwartete Abfindungszahlung kann in beiden Rechtssystemen durchaus gleich hoch ausfallen (in Deutschland ist die Wahrscheinlichkeit einer Abfindung höher, in den USA die Höhe der Zahlung). Eine institutionenökonomische Analyse zeigt darüber hinaus, daß die Beteiligung des Betriebsrates an Kündigungen in Deutschland opportunistisches Verhalten der Arbeitgeber und Arbeitnehmer einzudämmen hilft. Diese Art der Sicherung spezifischer Investitionen in Humankapital könnte zur Erklärung des empirischen Befundes beitragen, daß in Deutschland die Arbeitsproduktivität i.a. höher ist als in den USA. -- The paper argues in favor of the economic analysis as a method of international comparison of legal systems. It demonstrates that the legal rules governing the termination of employment contracts in the US are not "weaker" than in Germany. Arguing in terms of expected damages, the probability of a payment is higher in Germany, whereas the amount to be paid is higher in the US. An economic analysis of the German "workers' council" shows that this institution helps to prevent opportunistic terminations as well as opportunistic behavior of employees, and therefore protects specific investments into human capital. This may provide an explanation for the empirical observation that, in general, the productivity of labor is higher in Germany than in the US.Arbeitsvertrag,Betriebsrat,Quasirenten,spezifische Investitionen,Humankapital,economic comparison of law,termination of labor contracts,quasirents,human capital,specific investments workers' council

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