"Unbedeutende Begebenheiten"? - Episodenbildung in Kommunikationsprozessen

Abstract

"In der altgriechischen Tragödie bezeichnet der Begriff der 'Episode' jene Dialogteile, welche, eingeschoben zwischen einzelne Chorlieder, in ihrer Eigenschaft als 'Hinzukommendes' die vom Chor getragene Haupthandlung ergänzen. Auch Kommunikation bringt in ihren heterogenen Prozessverläufen immer wieder ganz unterschiedlich gelagerte 'Strecken', d.h. Trajektorien oder Episoden hervor, deren (wie auch immer im Einzelnen zu definierenden) Resultate neue kommunikative Anschlüsse nicht nur einfach ermöglichen, sondern die den Anschluss an ihren kommunikativen Gehalt im Vergleich mit den ihnen vorausgehenden Mitteilungszeichen geradezu '(heraus)fordern' oder 'erzwingen'. Wie sich Kommunikations-Episoden beschreiben, definieren und modellieren lassen, ist in der Kommunikationssoziologie und in der Kommunikationswissenschaft oft nur partiell erforscht und diskutiert worden. Ziel des vorliegenden Textes ist es, kommunikationstheoretische Vorschläge zur Beschreibung und Analyse der Episodenbildung zu unterbreiten; Vorschläge, die insbesondere auf dem Vokabular der kommunikationsorientierten Systemtheorie Niklas Luhmanns (vgl. Luhmann 1984) und dem Vokabular der Theorie der kommunikationsorientierten Modellierung (vgl. Malsch 2005) aufruhen." (Autorenreferat

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