Die Zwischenwahlen in Argentinien: ein Sieg für Präsident Kirchner und viele offene Fragen

Abstract

Am 23. Oktober 2005 waren landesweit knapp 26 Mio. Argentinier dazu aufgerufen, in Zwischenwahlen 127 der 257 Mitglieder des Unterhauses neu zu bestimmen. In acht der 24 Provinzen wurden zur gleichen Zeit Senatoren für den nationalen Kongress gewählt. Neben verschiedenen Entscheidungen auf lokaler Ebene fanden zudem in elf Gliedstaaten Wahlen zu den Provinzparlamenten statt. Wenn auch nicht ganz so durchschlagend wie von ihm erhofft, so war Néstor Kirchner doch der Sieger des Wahlsonntags. Nach der Hälfte seiner Amtszeit sieht der Präsident vor allem seine Position gegenüber Eduardo Duhalde gestärkt. Sein direkter Vorgänger in der Casa Rosada und ehemaliger Förderer, der zu seinem stärksten Widersacher innerhalb der peronistischen Bewegung geworden war, musste sich in der Provinz von Buenos Aires, seiner Machtbasis, geschlagen geben. Angesichts der schwachen und zersplitterten Opposition als auch der vorerst weiterhin voranschreitenden wirtschaftlichen Erholung spricht momentan alles für den Sieg eines Peronisten bei den Präsidentschaftswahlen 2007. Kirchner hat sich noch nicht festgelegt, ob er eine zweite Amtszeit anstrebt. Es wäre aber überraschend, sollte er sich nicht zur Widerwahl stellen. (Brennpkt. Lat.am/DÜI

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