Der Plan Colombia: Kolumbien im Visier des Krieges gegen den Terror der USA in Lateinamerika

Abstract

"Die Terroranschläge vom 11. September 2001 markieren auch in der Wahrnehmung und der Behandlung Lateinamerikas von Seiten der USA einen tiefen Einschnitt. Mit einem Schlag wurde die Einmischung in bewaffnete Konflikte anderer Länder wieder offen denkbar und salonfähig in Washington. Kolumbien ist ein Paradebeispiel für den außenpolitischen Wandel und die Konsequenzen, die sich daraus ergeben. Der Plan Colombia, ursprünglich ein nationaler Entwicklungsplan im Rahmen einer Friedensstrategie zur Beendigung des Bürgerkrieges, wandelte sich durch den Einfluss der USA zunächst zu einem Instrument der Drogenbekämpfung nach dem 11. September und schließlich zu einem Eckpfeiler des Krieges gegen den Terror in Lateinamerika. Was Bill Clinton bei der Formulierung und Durchsetzung des Plan Colombia noch explizit verdeutlichen musste, nämlich dass die militärischen Hilfen nur für den Einsatz im Kampf gegen illegale Drogen benutzt werden durften, war für die Bush-Regierung nur noch von geringer Wichtigkeit. Der "Krieg gegen die Drogen", der über die gesamten 90er Jahre hinweg und noch danach die Außenpolitik der USA gegenüber Kolumbien und der Region bestimmt hatte, wich einem neuen Bedrohungsszenario, dem "Krieg gegen den Terror"." (Brennpkt. Lat.am/DÜI)

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