Institut de Recherche Juridique de la Sorbonne (IRJS)
Abstract
Die vorliegende Portfolioanalyse über die Entwicklungszusammenarbeit (EZ) im Gesamtkontext der Deutsch-Brasilianischen Kooperation wurde im Rahmen eines umfassenderen Forschungsvorhabens über "Kooperation mit Ankerländern: Erfahrungen und Perspektiven" erstellt, mit dem das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE) im Frühjahr 2005 beauftragt hat. Ausgangspunkt für dieses Forschungsvorhaben war die Feststellung, dass Deutschland aus einem globalen Gestaltungsinteresse heraus die Zusammenarbeit mit den Ankerländern intensivieren und konzeptionell auf eine erweiterte Grundlage stellen sollte. Dies ergibt sich aus der besonderen geographischen, wirtschaftlichen und demographischen Größe der Ankerländer, aufgrund derer sie eine besondere Rolle bei der Lösung von Weltproblemen und für die Dynamik in der jeweiligen Weltregion spielen. Zahlreiche deutsche Institutionen engagieren sich in Brasilien, die deutsche Wirtschaft ist traditionell im Land sehr präsent und hat ihr Engagement trotz der zunehmenden Attraktivität anderer Märkte (China, Indien) nicht dauerhaft reduziert. Durch diese Aktivitäten - so die zentrale Hypothese - ergeben sich neue Synergiepotenziale auch im Sinne der Erreichung entwicklungspolitischer Ziele. Gegenstand des Forschungsauftrages ist es, grundlegende Aussagen über deutsch-brasilianische Interessenkonvergenzen und -divergenzen in Bezug auf Themen globaler Strukturpolitik zu treffen, eine Bestandsaufnahme der deutschen Kooperation der Entwicklungspolitik und angrenzender Politikfelder vorzulegen und dieses Gesamtportfolio im Hinblick darauf zu bewerten, ob es den deutschen Interessen zur Mitwirkung an einer globalen Strukturpolitik entspricht