Die Migration aus Afrika nach Europa wird zunehmend mit Bezug auf Entwicklungsprozesse in den Herkunftsländern thematisiert. Dies eröffnet ein Diskussionsfeld um Policyaufgaben, die die Frage betreffen, ob und wie das wechselseitige Verhältnis von Migrations- und Entwicklungsdynamiken positiv beeinflusst werden kann. Die vorliegende Studie liefert einen Beitrag zu dieser Diskussion, indem sie zunächst untersucht, welche Migrationsformen und -muster in der Region Westafrika bestehen und durch welche Dynamiken sie geprägt sind, um dann auf der Basis einer empirischen Untersuchung zu analysieren, wie diese Migrationsdynamiken mit Entwicklungsprozessen auf verschiedenen Ebenen (lokal, regional/national, transnational) konkret verbunden sind. Die Behandlung des Nexus von Migration und Entwicklung in den westafrikanischen Staaten Ghana und Mali erfolgt dabei unter dem übergeordneten Aspekt von Mobilität. Denn der Zusammenhang von räumlicher mit sozialer Mobilität verweist auf die Konsequenzen für Entwicklung im Sinne von gesellschaftlichen Transformationsprozessen und zeigt auch die Implikationen von Migration für das sich verändernde Gefüge sozialer Ungleichheit auf. Die Themenschwerpunkte beziehen sich im Einzelnen auf (1) nationale Politikansätze zur Bearbeitung des Migrations-Entwicklungs-Nexus, (2) die Datenlage und Forschung im nationalen Kontext, (3) Migrationsmotive und neue Formen der Mobilität, (4) die Transformation der ländlichen Gesellschaft, (5) Rückkehr- und Re-Integrationsperspektiven sowie (6) transnationale Entwicklungskooperation. (ICI2