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Market share and market segment of public employment services

Abstract

"Mit der Liberalisierung der Arbeitsvermittlung und der Zulassung privater Arbeitsvermittlung in den meisten Ländern der Europäischen Union stellt sich die Frage nach der Rolle der öffentlichen Arbeitsvermittlung neu: Wie wichtig ist das Arbeitsamt heute noch im individuellen Suchprozeß auf Arbeitsmärkten für Arbeitslose und Beschäftigte? Gibt es Unterschiede zwischen den Kunden privater und öffentlicher Arbeitsvermittlung? Hilft das Arbeitsamt den Problemgruppen? Diese Fragen wurden im Forschungsprojekt 'Aktivierung der Arbeitsvermittlung' auf Basis international vergleichbarer Daten von Eurostat untersucht. In einer vertiefenden Analyse auf Basis des sozioökonomischen Panels wurde zudem geschätzt, wie viele neue Arbeitsplätze direkt über die Vermittlung des Arbeitsamts zustande kommen und wie wichtig diese Arbeitsmarktinstitution für Zielgruppen ist. Die Ergebnisse zeigen zunächst, daß private und öffentliche Arbeitsvermittlung weniger miteinander im Wettbewerb stehen als erwartet. In den EU Staaten nutzen die Arbeitsuchenden meist mehrere Wege auf der Suche nach neuer Beschäftigung, so daß private Anbieter eine wichtige Ergänzung bilden. Zudem unterscheiden sich die Kunden privater kaum von denen der öffentlichen Arbeitsvermittlung: Die oft getroffene Annahme, daß private Arbeitsvermittlungen nur das Top-Segment abdecken, erweist sich als unzutreffend, wohl auch, weil die privaten Arbeitsvermittlungen oft als Zeitarbeitsfirmen auch gering qualifizierten Arbeitnehmern Chancen auf dem Arbeitsmarkt bieten. Die Frage, ob die öffentliche Arbeitsvermittlung gezielt Problemgruppen vermittelt und damit insbesondere den schwer vermittelbaren Arbeitnehmern nützt, wurde exemplarisch für die Bundesrepublik mit Daten das sozio-ökonomischen Panels für die Jahre 1984-93 untersucht. Hier zeigten logistische Regressionen daß bei einem relativ geringen Vermittlungsanteil an allen neuaufgenommenen Beschäftigungsverhältnissen (ca. 12%) kaum eine gruppenorientierung erkennbar ist, obwohl die Arbeitsmarkteffekte hier am größten wären. Lediglich im Bereich der Vermittlung von Ausbildungsverhältnissen nimmt die öffentliche Arbeitsvermittlung eine wichtige Funktion bei zielgruppenorientierter Arbeitsmarktpolitik ein, auch ist ihr Marktanteil hier doppelt so hoch." (Autorenreferat)"After an introductory discussion of 'market share' and market failure in job matching, the results of two empirical analyses are reported. The first is a cross national comparison of the importance of the public employment service (PES) as a job search channel in 12 EU states based on a special tabulation from the Eurostat Community Labour Force Survey; the second is an in-depth study of the role of the PES in job finding in Germany based on data drawn from 10 waves of the German socio-economic panel, 1984-1993. Briefly stated, the principal findings of the cross-national comparison are: 1) The PES does not primarily compete with private employment services (PRES), even in countries Mere they are permitted, because most job seekers use other formal and informal search channels (advertisements, direct applications to employers, friends and acquaintances etc.); 2) The clientele served by PRES is surprisingly heterogeneous and differs only in degree from that served by the PES, which suggests that PES and PRES are complementary not because they serve markedly different clienteles - as sometimes assumed - but because most PRES are temporary work agencies with similar clienteles. Analysis of the German panel data suggests that the PES has a relatively low market share in all transitions to employment (ca. 12 percent in our sample), which is significantly lower than that reported in administrative data but consistent with the results of employer surveys. Moreover, logistic regressions of individual and job characteristics on PES placements indicate that the German PES not only has a relatively low market share but also that PES placement activity is only weakly targeted on groups and market segments on which it would have the greatest labour market impact." (author's abstract

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