'Deutsche Zeitschrift Fur Sportmedizin/German Journal of Sports Medicine'
Abstract
"Transsexuelle führen anschaulich vor Augen, welche interaktiven Leistungen die Darstellung und Zuschreibung von Geschlechtszugehörigkeit verlangt; darin zeigt sich die komplexe Verwobenheit von Identität und Anerkennung. In der Psychotherapie und Psychiatrie werden die Probleme von Transsexuellen leicht als ausschließlich psychische Probleme aufgefasst. Bleibt deren interaktive Dimension jedoch außer acht oder wird als vermeintlich oberflächliche Perspektive diskreditiert, besteht die Gefahr, dass die weitreichenden Folgen unterschätzt werden, die gerade mit der 'Oberflächlichkeit' der Probleme von Transsexuellen, mit der Sichtbarkeit von Geschlechtszugehörigkeit und deren Inszenierungen, mit Blicken und Gegenblicken im Zusammenspiel von Darsteller von Körperlichkeit und deren Betrachter verbunden sind. Anhand von psychotherapeutischen Dialogen mit Patienten, die transsexuell sind, aber primär nicht wegen ihrer Transsexualität nach psychotherapeutischer Unterstützung nachgefragt haben, werden einige dieser heterogenen Probleme dargestellt." (Autorenreferat)"Transsexuals make visible the interactive achievments of enacting and attributing sex differences, thereby demonstrating the entanglement of identity and recognition. In psychotherapy and psychiatry the problems of transsexuals are easily understood as psychic problems only. However, if the interactive dimension of transsexuality is disregarded, the far reaching consequences are easily underestimated that stem from the visibility of sex and its encounter and of the interplay of making visible physical appearance and its recognizing and confirmation by being looked at. Some of these heterogeneous problems are discussed here in the context of psychotherapeutic dialogues with patients, that are transsexuals." (author's abstract