'Deutsche Zeitschrift Fur Sportmedizin/German Journal of Sports Medicine'
Abstract
Dieser Text umkreist die Frage nach dem Verhältnis von Eigenem und Fremdem in der psychosozialen Arbeit. Fremdes existiert nicht nur in interkulturellen Begegnungen, sondern auch innerhalb der eigenen Kultur und innerhalb des eigenen Selbst. Das Feld der psychosozialen Arbeit wird durch die Begegnung mit diesen eigenen ausgegrenzten Anteilen bestimmt. Die Ethnospsychoanalyse geht davon aus, daß in der Auseinandersetzung mit scheinbar Fremdem in der Regel das eigene Befremdliche aufscheint, und daß es nur auf dem Weg über die Reflexion dieser eigenen abgewehrten und nach außen projizierten Anteile ein Zugang zum Anderen möglich wird, der diesen weder ausgrenzend noch idealisierend vereinnahmt. Daraus ergibt sich die Frage nach der Funktion dieser Ordnungskategorien fremd und eigen sowie der Notwendigkeit in einer postmodernen Gesellschaft mit Formen von Ambivalenz und Uneindeutigkeit zu leben. Der Zusammenhang von der Suche nach eindeutigen Zuordnungen und der Stabilisierung von gesellschaftlicher Macht wird anhand ethnospsychoanalytischer Überlegungen herausgearbeitet