unknown

Campaign effects on voter choice in the German election of 1990

Abstract

'Anhand von Panel-Daten, die bei einer Umfrage in Deutschland während des Bundestagswahlkampfs 1990 erhoben wurden, entwickeln wir ein Modell zur Beurteilung der Wirkung des Wahlkampfes auf das individuelle Wahlverhalten und das Wahlergebnis. Unsere Ergebnisse entsprachen den Untersuchungen von Lazarsfeld et al. aus den 40er Jahren und der neueren amerikanischen Forschung. Wir fanden heraus, daß die Wirkung des Wahlkampfes auf deutsche Wähler vor allem in der Verstärkung früherer Präferenzen und der Aktivierung latenter Wahl-Dispositionen bestand, die auf grundlegenden individuellen Einstellungen wie Parteizugehörigkeit und Rechts-Links-Ideologie beruhen. Zugleich zeigt die Analyse, daß die Anzahl der Personen, die entgegen ihren Dispositionen und früheren Präferenzen ihre Stimme abgaben, annähernd 14 Prozent der Wählerschaft ausmacht. Davon war der Anteil der Pro-Regierungs-Entscheidungen überwältigend groß. Deshalb nehmen wir an, daß der Bundestagswahlkampf von 1990 den von der ursprünglichen Disposition der Wählerschaft aus gesehen gleichstarken Wettstreit in einen soliden Sieg der Regierungskoalition umwandelte. Die Ergebnisse werden hinsichtlich ihrer theoretischen und normativen Implikationen diskutiert.' (HSübers)'Using national survey panel data collected in Germany during the 1990 Bundestag election campaign, we develop a model to assess the effect of the campaign on individual votes and the election outcome. We find that the dominant effects of the campaign on German voters, as in the Lazarsfeld et al. studies from the 1940s and in more recent U.S. research, were the 'reinforcement' of earlier preferences and the 'activation' of latent vote dispositions based on fundamental individual attitudes such as party affiliation and left-right ideology. At the same time, the analysis shows that the number of campaign converts, those who vote against their dispositions and prior preferences, was approximately 14 percent of the electorate. The vote division among these individuals was overwhelmingly pro-government, suggesting that the 1990 German campaign altered a sufficient number of votes to turn what was an even contest, based on the electorate's initial political dispositions, into a solid government coalition victory. The results are discussed in terms of their theoretical as well as normative implications.' (authotr's abstract

    Similar works