Auf verschlungenen Forschungspfaden: Erfahrungen mit der Sekundärnutzung qualitativer Interviewdaten in induktiven, deduktiven und Triangulationsverfahren
'Dieser Beitrag schildert Erfahrungen mit der Sekundäranalyse qualitativer Interviewdaten über soziale Beziehungen in virtuellen Gemeinschaften, wobei die Primärdaten in drei Phasen sowohl induktiven als auch deduktiven Auswertungsmethoden unterzogen und schließlich in einen ganz neuen Forschungskontext transferiert wurden. Die hierdurch ermöglichte vergleichende Betrachtung und Diskussion verschiedener Vorgehensweisen und Rahmenbedingungen bei Sekundäranalysen zeigt, dass sowohl induktive als auch deduktive Auswertungen gewinnbringend angewendet werden können und auch der (zumindest teilweise) Kontextverlust bei der Wiederverwendung nicht zwangsläufig zu einer Verarmung der Daten führen muss. Zudem erwies sich in den hier geschilderten Untersuchungen die Triangulation von Sekundäranalysen und eigener ergänzender Datenerhebung als besonders geeignete Forschungsstrategie.' (Autorenreferat)'This article describes three secondary analyses of qualitative interview data about social relationships in online communities, making use of a-priori (theory-driven) as well as post-hoc approaches (such as Grounded Theory) and also looking at the data from a variety of different research contexts and questions. Comparing the different approaches taken shows that both a-priori as well as post-hoc designs might successfully be applied in secondary analyses. Furthermore, loss of context when reusing data does not necessarily lead to a decrease in data quality and explanatory power. Secondary analyses might thus constitute a meaningful part of an overall qualitative research strategy, especially when combined with additional primary data.' (author's abstract)