Von der Bedeutsamkeit tumultarischer Verrueckungen

Abstract

Die Studie interpretiert die Geschichte vom Streit zwischen Giftschlange und Echse, die im nordwestlichen, tropischen Teil des australischen Northern Territory erzaehlt wird, als einen die Stammesgesellschaft integrierenden Mythos. Durch das Erzaehlen einer Geschichte werden beunruhigende Erscheinungen, die die Welt des Alltags transzendieren, als vergangenes Ereignis entworfen und in Analogie zu den bekannten Phaenomenen innerhalb dieser Welt erfasst, und das heisst, symbolisch ausgedrueckt. In den Symbolen wird ein kommunikativer Brueckenschlag zwischen dem Sinntragenden und dem Widersinnigen, auch dem Gleichzeitigen und dem Ungleichzeitigen vollzogen, nicht, weil in ihnen die Gegensaetze aufgeloest werden, sondern, weil die Gegensaetze in ihnen gemeinsam praesent sind und sein koennen. Soziale Beziehungen sind das facettenreichste und staendig wiederkehrende Sujet australischer Mythen, wobei eine der lebhaftesten Wechselwirkungen unter den Menschen - der Streit zwischen Individuen mit seinen vor Ort immer transformativ gedachten Konsequenzen - besonders haeufig zum Gegenstand gemacht wird. Es existiert kaum ein Mythos, der nicht zugleich auch 'Streitgeschichte' oder Bericht ueber ungewoehnliche bzw. beunruhigende Ereignisse waere. (ICA2)SIGLEAvailable from UuStB Koeln(38)-20030107546 / FIZ - Fachinformationszzentrum Karlsruhe / TIB - Technische InformationsbibliothekDEGerman

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    Last time updated on 14/06/2016