Das Kinderdorfkind im Spiegel der Zahlen

Abstract

'Die vorliegende Dokumentation ist eine Auswahl und Zusammenfassung vereinsinterner Statistiken und Erhebungen ueber die SOS-Kinderdorfkinder in Deutschland. Die Untersuchungen wurden zwischen 1973 und 1993 durchgefuehrt und umfassen ueber 20 Jahre SOS-Kinderdorf-Geschichte. Mit den beiden Kinderdoerfern in den neuen Bundeslaendern entsteht eine neue 'Grundgesamtheit', fuer die viele der bisherigen Daten und statistischen Parameter nicht mehr repraesentativ sein werden. Dieser Bericht ist somit auch eine Dokumentation der Kinderdorfpopulation der 12 Kinderdoerfer in den alten Bundeslaendern. Viele der hier referierten Daten und Auswertungen waren bislang nur institutsintern verfuegbar, so dass dieser Bericht nicht nur eine Zusammenfassung bereits bekannter Daten darstellt. Bei den Erhebungen handelt es sich um die 'Aufnahmestatistik', die 'Belegungsstatistik' und die 'Erhebung bei Beendigung der staendigen Betreuung'. Dazu kommen noch Daten aus kleineren Bedarfserhebungen, wie sie fuer Tagungen, Sitzungen oder Publikationen immer wieder durchgefuehrt werden. Die Dokumentation will repraesentative und objektive Grunddaten ueber die Kinder und Jugendlichen in den SOS-Kinderdoerfern vermitteln, soweit dies im Rahmen von Mittelwerten, Prozenten und Tabellen moeglich ist. Man erfaehrt zum Beispiel, dass das 'typische SOS-Kinderdorfkind' im Alter von 7 Jahren aufgenommen wird, seine Eltern noch leben und mit einer Wahrscheinlichkeit von 26 Prozent das Sorgerecht besitzen. Es kommt in eine Kinderdorffamilie mit durchschnittlich 4 Kindern und bleibt dort ungefaehr 10 Jahre. Handelt es sich bei dem herausgewachsenen Kinderdorfkind um eine junge Frau, ergreift sie in der Regel einen Dienstleistungsberuf, handelt es sich um einen jungen Mann, erlernt er hoechstwahrscheinlich ein Handwerk. Auf die Darstellung von subjektiven Einschaetzungen und Beurteilungen der SOS-Kinderdorfklientel, wie sie z.B. in Entwicklungsberichten oder in Beurteilungen von Kinderdorfmuettern vorliegen, wird hier ebenso verzichtet wie auf eine biographische Auswertung von Kinderakten. So wichtig solche Unterlagen fuer die paedagogische Arbeit auch sein koennen, so problematisch werden sie im statistischen Kontext. Da der Bezug zum individuellen Fall verloren geht, entsteht hier schnell das Profil einer durchweg defizitaeren Klientel, das allein schon durch die Abfrage von Entwicklungsrueckstaenden, Verhaltensauffaelligkeiten und Erziehungsproblemen vorgegeben ist. Gleiches gilt fuer amtliche Dokumente wie etwa psychiatrische Gutachten, Sozialberichte, Aufnahmeantraege und Sorgerechtsurteile, die ja nicht im Sinne wissenschaftlicher Objektivitaet, sondern im Sinne juristischer Entscheidungen abgefasst sind. Von einigen Ausnahmen abgesehen, beziehen sich die Zahlen auf die klassische SOS-Kinderdorfpopulation. Darunter sind alle Kinder, Jugendlichen und jungen Volljaehrigen zu verstehen, die im Sinne einer Dauerpflegschaft in den Kinderdorffamilien untergebracht sind. Begonnen wird mit der Belegungsstatistik, im Anschluss daran erfolgt die Darstellung der Daten prinzipiell chronologisch. Bei einigen Merkmalen ist jedoch diese strenge Reihung nicht einzuhalten und auch nicht sinnvoll. Nicht alle Erhebungsmerkmale sind zeitcharakteristisch, wie z.B. das Alter oder die Bildungssituation. Viele der Daten bleiben vom Eintritt bis zum Austritt populationscharakteristisch und werden deshalb in jenen Erhebungsteilen ausgefuehrt, die sie am besten erfassen. Des weiteren wird auch auf Ergebnisse vor- oder zurueckgegriffen, wenn der inhaltliche Zusammenhang wichtiger als die chronologische Gliederung erscheint. In einigen Erhebungsbereichen wurden zum Vergleich auch Daten der Jugendhilfestatistik herangezogen.' (Textauszug)Available from UuStB Koeln(38)-990106344 / FIZ - Fachinformationszzentrum Karlsruhe / TIB - Technische InformationsbibliothekSIGLE2., ueberarb. Aufl.DEGerman

    Similar works

    Full text

    thumbnail-image

    Available Versions

    Last time updated on 14/06/2016