Projektskizze PROFIL Professionalisierung und Integration der Lebenssphaeren; geschlechtsspezifische Berufsverlaeufe in Medizin und Psychologie

Abstract

'Medizin und Psychologie sind Professionen, die Frauen und Maennern nach gleicher Grundausbildung ein breites Spektrum an Spezialgebieten und Berufsverlaeufen bieten. Manche Gebiete weisen Affinitaeten zu jenen ausserberuflichen Bereichen auf, die als frauentypisch gelten (z.B. Paediatrie, Kinderpsychotherapie). Andere erscheinen auf den ersten Blick als Maennerdomaenen (z.B. Arbeitspsychologie, Chirurgie). Verlaeufe lassen sich durch Stagnation oder Aufstieg in Organisationen (z.B. im Krankenhaus) und durch verschiedenartige, typisch 'freie' Taetigkeitsprofile (z.B. in der aerztlichen Praxis) kennzeichnen. Es soll erstens untersucht werden, ob und wie dieses Spektrum an Spezialgebieten, Profilen und Verlaufsmustern von Frauen und Maennern in unterschiedlicher Weise genutzt wird. Zweitens soll analysiert werden, welche Rolle dabei ausserberufliche Anforderungen durch Familie bzw. Kinder und individuelle Sichtweisen zur Relation der Lebenssphaeren sowie Strategien ihrer Integration bzw. Segmentation spielen. Es ist geplant, in einem ersten Schritt etwa 2.000 Mitglieder der professionellen Organisationen (BDP, Aerztekammer) des gleichen Studienabschlussjahrganges (1985) postalisch zu befragen. Ziel ist es, (a) die wichtigsten Berufsverlaufsmuster ueber fast 15 Jahre hinweg zu beschreiben und als mehr oder minder erfolgreich zu klassifizieren und (b) das Geschlechterverhaeltnis pro Muster zu analysieren. In einem zweiten Schritt sollen etwa 50 weibliche und 50 maennliche prototypische Vertreter der wichtigsten Verlaufsmuster (mit Familie bzw. Kindern) in halboffenen Interviews zu den individuell wahrgenommenen Relationen und zu Strategien der Integration bzw. Segmentation der Lebenssphaeren befragt werden. Die Hauptthese, die geprueft und ausdifferenziert werden soll, besagt, dass sich Frauen zwar generell mit Doppelbelastungen konfrontiert sehen, dass aber bei sehr erfolgreichen Aerztinnen und Psychologinnen (staerker als bei weniger erfolgreichen) relationale Sichtweisen und Integrationsleistungen im Sinne eines Leitbildes verstanden werden und einen Gewinn an Schluesselqualifikationen auch fuer den Beruf bedeuten. In welchem Masse auch Maenner diesem neuen Leitbid folgen oder aber Segmentationsstrategien praeferieren, ist eine offene Frage.' (Textauszug)Available from UuStB Koeln(38)-990107711 / FIZ - Fachinformationszzentrum Karlsruhe / TIB - Technische InformationsbibliothekSIGLEDEGerman

    Similar works

    Full text

    thumbnail-image

    Available Versions

    Last time updated on 14/06/2016