Das Fiasko von Seattle, die USA, China und die Perspektiven der WTO

Abstract

'Die Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO) in Seattle ist Anfang Dezember 1999 bei dem Versuch, eine neue Verhandlungsrunde zum Ausbau der Welthandelsordnung einzuleiten, vor allem an der Haltung des Gastgeberlandes gescheitert. Die amerikanische Regierung nahm einen Fehlschlag der Konferenz aus innen-wie aussenpolitischen Gruenden bewusst in Kauf und ermutigte damit die Anti-WTO-Protestbewegung. Nun besteht die Gefahr, dass Seattle sich in ganz anderen Sinne als entscheidendes Datum fuer die Weltwirtschaft erweist, als man das erhofft hatte: wenn es naemlich zum Ausloeser einer Krise des Globalisierungsprozesses wird. Seattle hat in den USA in bislang nicht gekanntem Ausmass den Widerstand gegen die ordnungspolitischen Praemissen der Globalisierung mobilisiert. Es hat aber auch die Frage aufgeworfen, ob im Rahmen der WTO umfassende Verhandlungen in der Art der traditionellen GATT-Runden noch moeglich sind. Die in den kommenden Monaten anstehenden Entscheidungen im amerikanischen Kongress ueber die kuenftige Haltung der USA zur WTO sowie ueber den handelspolitischen Status Chinas werden zeigen, ob sich die inneramerikanischen Vorbehalte in politischen Entscheidungen niederschlagen - ob die USA also bereit sind, fuer ein immer umfassenderes System von 'global governance' der Weltwirtschaft Einschraenkungen ihrer unilateralen Handlungsfaehigkeit hinzunehmen oder ob ihnen letztere wichtiger ist als der Ausbau der globalen Handelsordnung. Der EU kommt in dieser Lage wachsende weltwirtschaftliche Fuehrungsverantwortung zu.' (Autorenreferat)SIGLEAvailable from http://www.swp-berlin.org/pdf/swp aktu/aktu 51.pdf / FIZ - Fachinformationszzentrum Karlsruhe / TIB - Technische InformationsbibliothekDEGerman

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