Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Freising
Abstract
Seit 1. Juli 2018 wird bei Lieferanten der Bioschwein Austria VertriebsgmbH auf die betäubungslose Ferkelkastration verzichtet. Um die Praxistauglichkeit der Generalanästhesie mittels Ketamin und Azaperon zu überprüfen, wurden auf 14 Biobetrieben Daten zur
Anästhesiequalität erhoben. Am Institut für Biologische Landwirtschaft und Biodiversität der Nutztiere wurden 405 Tiere unter Narkose kastriert, von denen ein Teil Butorphanol als zusätzliches Schmerzmittel zur Ketamin/Azaperon Anästhesie verabreicht bekam. Zwischen den Praxisbetrieben variierte die Narkosequalität stark. Auf vier der insgesamt 14 Betriebe konnten bei mehr als 80 % der Ferkel ausreichende Anästhesie festgestellt werden.
Insgesamt war das aber nur bei 59 % der intramuskulär (i.m.) anästhesierten Ferkel und 73 % der intravenös (i.v.) anästhesierten Ferkel der Fall. Tiere mit einem engen
Ketamin/Azaperon Verhältnis zeigten signifikant weniger Abwehrbewegungen als Tiere mit einem weiten Mischungsverhältnis. Durch Zugabe von Butorphanol konnte die Anzahl der Ferkel mit Abwehrbewegungen im Vergleich zur reinen Ketamin/Azaperon Narkose
signifikant gesenkt werden